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Politik

Sprengstoffanschlag in Düsseldorf geplant?

5. Januar 2017

Schon wieder beunruhigende Neuigkeiten nach dem Berliner Weihnachtsmarkt-Attentat: Ein Kontaktmann des Terror-Verdächtigen Anis Amri ist ebenfalls in der Vergangenheit auffällig geworden. Es fehlten allerdings Beweise.

Deutschland Berlin Prozess gegen IS-Terrorverdächtigen
Bild: picture-alliance/dpa/M. Gambarini

Der am Dienstag festgenommene mutmaßliche Kontaktmann des Berlin-Attentäters Anis Amri ist Medieninformationen zufolge nach dem Anschlag als islamistischer "Gefährder" eingestuft worden. Der 26-jährige Tunesier, der am Vorabend des Terroranschlags vom 19. Dezember mit Amri in einem Restaurant in Berlin zu Abend gegessen hatte, werde der radikal-salafistischen Szene zugeordnet, berichten "Süddeutsche Zeitung", WDR und NDR.

Am Mittwoch erging Haftbefehl gegen den Mann - allerdings wegen des Verdachts auf Betrug beim Bezug von Sozialleistungen. Der Tunesier wird zudem verdächtigt, von Amris Plänen für den Anschlag gewusst zu haben, bei dem zwölf Menschen starben. Die Anhaltspunkte reichten aber "derzeit nicht für einen dringenden Tatverdacht aus", sagte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft, Frauke Köhler.

Attentatspläne für Düsseldorf?

Nach Informationen des Senders rbb war der 26-Jährige im November 2015 schon einmal in Berlin festgenommen worden. Der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, sagte der rbb-Abendschau, gegen den Tunesier sei wegen einer schweren staatsgefährdenden Straftat ermittelt worden. Er habe damals gemeinsam mit zwei weiteren Männern im Verdacht gestanden, Sprengstoff für einen Anschlag in Düsseldorf besorgt zu haben. Dafür habe man jedoch keine Beweise gefunden. Nach Informationen von "Süddeutscher Zeitung", WDR und NDR soll es sich bei dem Mann um einen alten Bekannten von Amri handeln. Er sei den Behörden ebenso wie Amri früh als radikaler Salafist aufgefallen und von Fahndern observiert worden. Auch gegen den späteren Attentäter hatte die Berliner Strafverfolgungsbehörde 2016 ermittelt und das Verfahren dann eingestellt. Amri wurde von Sicherheitsbehörden ebenfalls als "Gefährder" geführt, man traute ihm also zu, jederzeit ein Attentat zu verüben.

Kriminaltechniker untersuchen die Stelle, an der Anis Amri am 23. Dezember in Mailand erschossen wurdeBild: Reuters

Bei dem Anschlag mit einem Lastwagen waren am 19. Dezember auf dem Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche zwölf Menschen getötet und dutzende weitere verletzt. Amri, der den Lkw gesteuert haben soll, wurde nach mehrtägiger Flucht in der Nacht zum 23. Dezember bei einer Polizeikontrolle in einem Vorort von Mailand erschossen.

mas/ml (afp, dpa)

 

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