Python-Pleite in Florida
17. Februar 2013Eine bisher einmalige Jagd auf riesige Tigerpythons im Everglades-Nationalpark im Süden des US-Bundesstaates Florida ist in einer Pleite geendet. Die Schlangenjäger erlegten bei dem einmonatigen Wettbewerb nur 68 Reptilien, wie die US-Naturschutzkommission für Fische und Wildtiere in Miami jetzt mitteilte. Die Aktion hatte möglichst vielen dieser Würgeschlangen den Garaus machen sollen.
Die Behörde hatte zu der Hatz auf die Pythons aufgefordert und Belohnungen für die erfolgreichsten Jäger ausgesetzt. Sie war dabei von einer reichen Beute - Hunderte von vernichteten Schlangen - ausgegangen.
Hintergrund des ungewöhnlichen Wettbewerbs "2013 Python Challenge" waren Hinweise darauf, dass sich die vermutlich erst vor drei Jahrzehnten als Haustiere aus Südostasien eingeschleppten Tigerpythons rasant in den Everglades ausgebreitet haben.
Bedrohung für das Ökosystem
Seitdem vermehrten sich die Reptilien dramatisch, sie sind inzwischen sogar zahlenmäßig stärker als die einheimischen Schlangen. Der Tigerpython ist ein guter Schwimmer, kann aber auch auf Bäume kriechen.
Wissenschaftler sehen das fragile Ökosystem des Sumpfgebietes in Gefahr: Sie vermuten die fremden Riesenschlangen hinter dem deutlichen Rückgang heimischer Säugetiere wie Hasen, Wiesel, Waschbären und Wildratten.
"Jeder Python, der aus dem System genommen wird, ist ein großer Nutzen, und wir wissen, dass es einer bedeutenden zeitlichen Anstrengung bedarf, um einen Python zu fangen", sagte der Chef der Naturschutzkommission, Nick Wiley.
Größte Schlange über vier Meter lang
Laut Wiley war die Kommission über das große Interesse an dem erstmals ausgerufenen Jagdwettbewerb überrascht: 600 Menschen aus 38 Bundesstaaten hätten teilgenommen, "und wir hatten sogar Leute aus Kanada". Die größte der gefangenen Schlangen war den Angaben zufolge rund 4,30 Meter lang. Ihr Fänger erhielt eine Belohnung von tausend Dollar (rund 750 Euro). Die beiden Jäger mit den meisten gefangenen Schlangen bekamen je 1500 Dollar. Die sterblichen Überreste der Schlangen sollen in der Universität Florida untersucht werden.
re/sc (rtr, afp,