Mitten im US-Wahlkampf veröffentlicht Ex-First Lady Michelle Obama auf Spotify einen Podcast, der nicht politisch sein will. Erster Gast: ihr Ehemann.
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Eigentlich möchte Michelle Obama in ihrem Podcast nach eigenen Angaben den Schwerpunkt auf Persönliches und weniger auf Politisches legen. Doch in der Einführung zu ihrem Podcast holt sie zunächst aus und spricht "über die Gemeinschaft, die Liebe, die unsere Beziehungen antreibt". Es geht ihr dabei um die aktuelle soziale und politische Lage in den USA. "Angesichts der Dinge, die derzeit passieren, den Todesfällen von George Floyd, Breonna Taylor und Ahmaud Arbery bis hin zu den nicht aufhörenden Protesten und der Corona-Pandemie, die unsere Geduld - und unser Gewissen - auf die Probe stellen", sagt sie, "denke ich, dass sich heutzutage viele Menschen fragen, wo und wie sie sich in einer Gemeinschaft wiederfinden können." Erst danach beginnt sie ihr Gespräch mit dem ehemaligen US-Präsidenten und ihrem Ehemann Barack Obama.
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Michelle Obama will die Gemeinschaft stärken
Auch in den kommenden Folgen soll dank sehr privater Interviews mit Familienmitgliedern und Freunden wie Conan O'Brien oder ihrer früheren Beraterin Valerie Jarrett das Gemeinschaftsgefühl in "The Michelle Obama Podcast" im Mittelpunkt stehen.
"Meine Mutter und mein Bruder kommen vorbei", schreibt sie auf Instagram. "Ich spreche mit Freundinnen und Frauen, die immer da waren, wenn ich ihre Schulter zum Anlehnen brauchte."
Michelle Obamas Konzept, "einen Ort für alle zu schaffen, der helfen soll, tiefer in Eure eigenen Leben und Beziehungen hineinfühlen zu können", spiegelt auch ihre ambivalentes Verhältnis gegenüber der Politik wider. Das hat sie in ihrer 2018 erschienenen Autobiographie "Becoming - Meine Geschichte" bereits klar zum Ausdruck gebracht: "Ich war noch nie ein Fan von Politik. Und meine Erfahrungen in den letzten zehn Jahren haben daran wenig geändert." Der Bestseller wurde in 20 Sprachen übersetzt und verkaufte sich allein in der ersten Woche fast 1,5 Millionen Mal. Netflix verfilmte ihn außerdem als Dokumentation.
Ihrer Abneigung der Politik gegenüber zum Trotz setzt Michelle Obama jetzt auch alles daran, bei den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen im November Stimmen für die Demokraten zu sammeln, wie ihr Tweet vom 26. Juli 2020, 100 Tage vor den US-Wahlen, zeigt.
Weitere Kooperationen mit Netflix und Spotify
Die liberalen Medien scheinen auf die steigende Beliebtheit der Obamas zu setzen. Dafür spricht auch eine neue Netflix-Serie, die in Vorbereitung ist. Auch weitere Podcasts mit Spotify wollen die Obamas entwickeln, produzieren oder selbst vertonen. Das verkündeten Spotify und die Produktionsfirma der Obamas, "Higher Ground", im Juni 2020 in einer gemeinsamen Erklärung.
Dieser Ankündigung ging bereits eine Vereinbarung zwischen "Higher Ground" undNetflix im Jahr 2018 voraus, die festlegte, dass die Obamas gemeinsam Filme, Dokumentationen und andere Serienformate produzieren werden.
Die Obamas: Acht Jahre im Weißen Haus
Nach zwei Amtsperioden im Weißen Haus muss Familie Obama nun Platz für die Trumps machen. Die DW hat die schönsten Momente der First Family in ihrem bisherigen Zuhause zusammengestellt.
Bild: Getty Images/P. Marovich
Eine schrecklich nette Familie
Als die Obamas 2009 das Weiße Haus beziehen, sind die beiden Präsidententöchter Malia (links) und Sasha erst zehn und sieben Jahre alt. Durch ihr sympathisches Auftreten machen sie das Bild der ganz normalen amerikanischen Familie perfekt.
Bild: picture-alliance/dpa
Ein Präsident zum Anfassen
So präsentiert sich Barack Obama stets nahbar und bodenständig - wie hier, als er dem Sohn eines Mitarbeiters erlaubt, ihn am Kopf zu berühren. Ob sich die Haare eines US-Präsidenten wohl anders anfühlen?
Bild: picture alliance/dpa/Pete Souza
Super Bowl der Superlative
Eher außergewöhnlich mutet der Super Bowl-Fernsehabend an, zu dem das Präsidentenpaar 2009 ins Weiße Haus lädt. Schließlich kann nicht jeder das sportliche Großereignis im hauseigenen Kino in 3D erleben.
Bild: Getty Images/White House/P. Souza
Gemütliche Fernsehabende
Doch es muss nicht immer die Großleinwand sein: Das Fußballspiel der US-Mannschaft 2011 gegen Japan schauen die Obamas im engen Familienkreis. Nur Hausfotograf Pete Souza darf dabei sein, um den intimen Moment festzuhalten.
Bild: picture-alliance/dpa
Spielgefährte für die ganze Familie
Familienzuwachs bekommt die First Family durch Hund Bo - ein Geschenk des Senators Edward Kennedy. Der portugiesische Wasserhund weckt nicht nur bei Malia und Sasha den Spieltrieb.
Bild: Getty Images/W. McNamee
Ins Netz gegangen
Dass er für jeden Spaß zu haben ist, soll auch dieses Bild zeigen: Kaum aus der Tür des Oval Office getreten, schon ist der mächtigste Mann der Welt im Netz eines dreijährigen "Spiderman" gefangen.
Bild: picture alliance/dpa/Pete Souza
Hinter jedem starken Mann...
...steht bekanntlich eine starke Frau. Doch wer steht hier wohl hinter wem? Schließlich überholten die Beliebtheitswerte von Michelle Obama, die fast konstant bei 70 Prozent liegen, deutlich die des Präsidenten, der zwischenzeitlich auf 40 Prozent abgerutscht war. Wegen der Natürlichkeit, mit der sich beide in der Öffentlichkeit präsentieren, gelten sie bis heute als Traumpaar.
Bild: Getty Images/AFP/S. Loeb
Mutter der Nation
Viele US-Amerikaner feiern Michelle Obama für den Spagat zwischen ihrer Rolle als "Mom in Chief" und der politischen Figur einer First Lady. Hier gräbt die Präsidentengattin ein eigens von ihr angelegtes Gemüsebeet um. Schüler aus dem ganzen Land waren eingeladen, bei der Ernte zu helfen.
Bild: Getty Images/C. Somodevilla
Keine Angst vor dem "Herumblödeln"
Die Welt verfolgt ihr politisches Engagement ebenso aufmerksam wie ihre Kleiderwahl. Stets im Rampenlicht, schafft es Michelle Obama sogar, an der Seite von Elmo und Rosalita stilsicher aufzutreten. "Ich hatte nie Angst davor, ein bisschen herumzublödeln“, erklärt sie dem Magazin Variety. "Auf diese Weise erreicht man Menschen."
Bild: Getty Images/W. McNamee
"This is for my Girls"
Das beweist die First Lady einmal mehr mit einem Clip der Kultsendung "Carpool Karaoke". Fast 50 Millionen Mal wurde dieser auf YouTube aufgerufen. Während James Cordens Star-Karosse seine Runden auf dem Gelände des Weißen Hauses dreht, schmettern die First Lady und Missy Elliott "This is for my Girls" in die Kameras.
Bild: YouTube/The Late Late Show with James Corden
Selfie zur Vereidigung
Bei so coolen Eltern erlauben sich Sasha und Malia auch hin und wieder ein wenig öffentliche Coolness. Als Papa Barack Obama zum zweiten Mal als Präsident vereidigt wird, posieren sie für ein gemeinsames Selfie.
Bild: Getty Images/AFP/J. Klamar
Familienvater aus Leidenschaft
Ihren 18. Geburtstag feiert Präsidententochter Malia 2016 noch im Weißen Haus. Den Anlass nutzte der scheidende US-Präsident zu einem weniger staatsmännischen Auftritt. "Weil es die Aufgabe eines Vaters ist, seine Töchter zu blamieren, habe ich einen letzten Job", erklärte er zum Abschluss einer Rede - und stimmte "Happy Birthday" an.
Bild: Getty Images/A. Guerrucci-Pool
Bye bye, Obamas...
Aus dem Weißen Haus ziehen Barack, Michelle, Malia und die 15-jährige Sasha Obama nun aus. Der Hauptstadt Washington drehen sie noch nicht den Rücken zu. Der Grund: Die jüngste Tochter soll nicht die Highschool wechseln müssen. Malia will im Herbst ihr Studium an der renommierten Harvard Universität beginnen.