1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Polanski blitzt vor US-Gericht ab

25. Dezember 2014

In Polen ist Roman Polanski ein Idol, die Vereinigten Staaten bestehen auf seiner Auslieferung. Nun scheiterte der Starregisseur mit dem Versuch, einen Fall wegen sexuellen Missbrauchs endgültig abzuschließen.

Roman Polanski (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Bernd Wüstneck

Ein Richter in Los Angeles lehnte einen entsprechenden Antrag von Roman Polanskis Anwälten ab, wie kalifornische Medien berichten. Dafür gebe es "keine verfassungsrechtliche Grundlage", entschied der Richter. Er erinnerte daran, dass die USA noch immer die Auslieferung des 81-Jährigen verlangten.

Die amerikanischen Behörden werfen dem polnischen Regisseur vor, im Jahr 1977 ein 13-jähriges Mädchen sexuell missbraucht zu haben. Nach seiner Festnahme hatte Polanski damals zugegeben, Sex mit einer Minderjährigen gehabt zu haben. Nach mehreren Wochen in Untersuchungshaft und unter psychiatrischer Beobachtung nutzte er seine vorläufige Freilassung kurz vor dem Urteilsspruch zur Flucht aus den Vereinigten Staaten und setzte sich nach Frankreich ab.

"Flüchtig"

Für die US-Behörden gilt er seitdem als flüchtig, bei einer Einreise in die USA würde er festgenommen. Die Anwälte Polanskis machten jetzt unter anderem juristische Fehler der Staatsanwaltschaft in Kalifornien geltend. Sie bezogen sich dabei auch auf Formfehler in einem Auslieferungsantrag, den die Staatsanwaltschaft im Oktober dieses Jahres gestellt hatte, als Polanski in Polen zu Besuch war. Das Land hatte damals das Rechtsersuchen der US-Justiz auf eine Festnahme und Auslieferung des Filmemachers abgelehnt. In Polen gilt seine Tat mittlerweile als verjährt.

Der in Paris geborene Sohn polnischer Juden hatte als Kind den Holocaust im Krakauer Ghetto überlebt und an der renommierten Filmhochschule in Lodz studiert. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören der Horrorfilm "Rosemaries Baby" aus dem Jahr 1968, der Krimi "Chinatown" (1974) sowie der Holocaust-Film "Der Pianist" (2002), der mit der Goldenen Palme von Cannes sowie Oscars in den Kategorien Beste Regie und Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde.

Polanski-Erfolg: "Der Pianist"Bild: imago stock&people

wa/rb (afp, dpa, Los Angeles Times)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen