1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Polen für Energieunion gegen Moskau

22. April 2014

Viele EU-Mitgliedsländer sind von den Gasimporten aus Russland abhängig. Das müsse sich ändern, findet der polnische Ministerpräsident Tusk. Und schlägt konkrete Maßnahmen vor.

Donald Tusk (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Als Reaktion auf die Ukraine-Krise hat der polnische Ministerpräsident Donald Tusk die EU-Staaten zu mehr Zusammenarbeit in Energiefragen aufgefordert. In einem Beitrag für die britische Finanzzeitung "Financial Times" schlägt Tusk die Schaffung einer europäischen Enerigieunion nach dem Vorbild der Bankenunion vor. Dazu gehöre eine EU-Zentrale, die Gas für alle 28 Mitgliedsländer einkaufe und ein Solidaritätsmechanismus, über den EU-Staaten bei Gasengpässen unterstützt werden. Zudem müsse die EU ihre fossilen Energie-Alternativen wie Kohle und das umstrittene Schiefergas voll nutzen.

Zehn EU-Länder erhalten mehr als die Häfte ihres Gasbedarfs vom russischen Lieferanten Gazprom. "Wie auch immer sich der Konflikt in der Ukraine entwickelt, eine Lehre daraus ist klar: Eine übergroße Abhängigkeit von russischer Energie macht Europa schwach", schreibt Tusk. Daher müsse die EU ähnlich wie bei der gemeinsamen Aufsicht und Regulierung der Bankenbranche auch im Kampf gegen Risiken in der Energiepolitik enger zusammenarbeiten.

Die EU müsse auch die Energie-Kooperation mit den östlichen Nachbarstaaten ausbauen und stärker auf Gas etwa aus den USA und Australien zurückgreifen. Das könnte per Schiff in flüssigem Zustand geliefert werden. Laut dem EU-Statistikamt Eurostat, ist der Anteil der Gasimporte aus Russland vom Jahr 2010 an auf 30 Prozent gestiegen; die Einfuhr von russischen Erdöl auf gar 35 Prozent.

zam/re (rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen