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Politik

Polizei fasst mutmaßlichen Kriegsverbrecher aus Syrien

2. März 2017

In Gießen und Düsseldorf sind zwei mutmaßliche Mitglieder der Terrormiliz Al-Nusra aus Syrien festgenommen worden. Einer der beiden soll in seinem Heimatland Regierungsbeamte getötet haben.

Deutschland Bundesanwaltschaft in Karlsruhe
Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/U. Anspach

Die Bundesanwaltschaft hat zwei mutmaßliche Mitglieder der syrischen Dschihadistenmiliz Al-Nusra-Front festnehmen lassen. Die 26 und 35 Jahre alten Syrer wurden bereits am Mittwoch im Raum Gießen und in Düsseldorf festgenommen, wie die Behörde am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte. Zudem wurden demnach ihre Wohnungen durchsucht.

Ein zweiter Syrer wurde laut den offiziellen Angaben im Regierungsbezirk Gießen festgenommen. Die beiden Beschuldigten werden verdächtigt, sich im Jahr 2013 der als ausländische terroristische Vereinigung eingestuften Al-Nusra-Front angeschlossen zu haben. Die Vereinigung hat sich inzwischen in Fatah-al-Scham-Front umbenannt. Sie sollen einer Kampfeinheit der Gruppe angehört und an Kämpfen in Syrien teilgenommen haben und unter anderem an der Einnahme eines Waffendepots bei Mahin beteiligt gewesen sein.

Mord und Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz

Das Kriegsverbrechen, das dem 35-Jährigen zur Last gelegt wird, ereignete sich den Angaben zufolge im März 2013. Mit anderen Kämpfern habe er an den Regierungsbediensteten ein Todesurteil nach dem islamischen Recht der Scharia vollstreckt. Ihm werden deshalb Kriegsverbrechen und Mord vorgeworfen. In Deutschland hielt er sich nach Informationen von "Spiegel Online" als Asylbewerber auf.

Der 26-Jährige soll zu den Gründungsmitgliedern der Kampftruppe gehören und deren Gelder und Fahrzeuge verwaltet haben. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm außerdem Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vor. Hier gibt es einen Zusammenhang zu der im Juni 2016 zerschlagenen Terrorzelle, die im Auftrag der Organisation "Islamischer Staat" (IS) einen Anschlag in Düsseldorf geplant haben soll. Die IS-Zelle wollte nach Überzeugung der Ermittler ein Selbstmordattentat in der Düsseldorfer Altstadt verüben.

Im Fall der zwei festgenommenen mutmaßlichen Al-Nusra-Anhänger soll der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) im Laufe des Tages entscheiden, ob sie in Untersuchungshaft kommen. 

myk/stu (dpa, afp)

 

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