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Protestierende auseinandergetrieben

9. Juni 2014

Kurz vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft ist die Polizei in der Sao Paulo erneut gegen Demonstranten vorgegangen. Die Beamten gingen mit Blendgranaten und Tränengas vor.

Polizei in Sao Paolo geht gegen Protestierende vor (Foto: reuters)
Bild: picture-alliance/AP Photo

Die Gruppe von rund 150 Demonstranten hatte am frühen Morgen den seit Tagen anhaltenden Streik der U-Bahn-Beschäftigten unterstützt und den Verkehr auf einer Hauptverkehrsstraße von Sao Paulo mit brennenden Mülltonnen blockiert.

Bereits am Freitag war es zu massiven Zuzammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei an einem U-Bahnhof gekommen. Die U-Bahn-Beschäftigten streiken seit Donnerstag für höhere Löhne. Am Sonntag hatte ein Arbeitsgericht den Ausstand für illegal erklärt.

Gericht erklärt Streik für illegal

Aber die Streikenden beschlossen trotzdem weiterzumachen. Der Wirtschaftsmetropole droht damit kurz vor dem Anpfiff des Auftaktspiels zwischen Brasilien und Kroatien am Donnerstag ein anhaltendes Verkehrschaos. Denn rund 4,5 Millionen Menschen benutzen normalerweise täglich die U-Bahn.

Bereit, um weitere Tumulte niederzuschlagenBild: Reuters

Das Arbeitsgericht hatte angeordnet, dass jeder weitere Streiktag eine Geldbuße von umgerechnet 160.000 Euro (500.000 Real) nach sich ziehen würde. Für die ersten vier Streiktage wurde eine Strafe von umgerechnet 32.000 Euro (100.000 Real) verhängt.

WM als Druckmittel

Die Streikenden lassen sich davon nicht einschüchtern. Gewerkschaftschef Altino Melo dos Prazeres warb dafür, dass die Arbeiter die Gelegenheit der WM und später anstehender Wahlen nutzen sollten, um Druck auszuüben.

Die zuletzt angebotene Lohnerhöhung von 8,7 Prozent hatten die Gewerkschaften abgelehnt. Sie verlangt mindestens 12,2 Prozent, ursprünglich hatten die Beschäftigten wegen der galoppierenden Inflation sogar ein Plus von 16,5 Prozent durchsetzen wollen.

uh/re (afp, sid)

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