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Entwarnung in Bremen

1. März 2015

Die Bremer Polizei hat ihre Sicherheitsmaßnahmen nach der Warnung vor einer Terrorgefahr durch gewaltbereite Islamisten zurückgestuft. Bei Durchsuchungen waren keine Kriegswaffen gefunden worden.

Polizisten in der Bremer Innenstadt (Foto: Reuters)
Polizisten in der Bremer InnenstadtBild: REUTERS/Morris Mac Matzen

Die Warnung vor einer erhöhten Gefahr durch islamistische Gewalttäter in Bremen geht auf den Verdacht zurück, dass sich muslimische Extremisten Kriegswaffen beschafft haben könnten. Die Hinweise einer Bundesbehörde seien so konkret gewesen, "dass wir einen Anschlag in Bremen nicht mehr ausschließen konnten", teilte Innensenator Ulrich Mäurer in der Hansestadt mit.

Mehrere Razzien

Bei Durchsuchungen eines Islamischen Kulturzentrums sowie der Wohnung sowie des Arbeitsplatzes eines 39-jährigen Libanesen wurden nach Angaben des SPD-Politikers und der Staatsanwaltschaft jedoch keine Waffen gefunden. Die Polizei schraubte daraufhin ihre sichtbare Präsenz in Bremen zurück.

Wurde durchsucht: Islamisches Kulturzenrum in BremenBild: picture-alliance/dpa/C. Jaspersen

Der Libanese stehe im Verdacht, Maschinen- und Automatikpistolen zu beschaffen und an Personen zu verteilen, die dem Islamischen Kulturzentrum nahe stünden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Das Ermittlungsverfahren gegen den Mann laufe seit Jahresanfang. In der Nacht zum Sonntag sei dann auch die Wohnung eines zweiten Beschuldigten, der möglicherweise ein Gehilfe sei, durchsucht worden. Beide Männer
wurden demnach vorläufig festgenommen, aber wieder freigelassen, so die Anklagebehörde. Die Ermittler nahmen bei den Durchsuchungen mögliche Beweismittel mit, insbesondere Datenträger. Deren Auswertung dauert laut Staatsanwaltschaft an.


Mehr als 300 Salafisten in Bremen

Mäurer sagte, es gebe über 300 Salafisten in Bremen. Seit Herbst vergangenen Jahres gebe es Hinweise, dass unter ihnen Personen seien, die versuchten, an Waffen zu gelangen. Islamische Extremisten rekrutieren nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes auch in Deutschland Kämpfer für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die Teile Syriens und Iraks unter ihre Kontrolle gebracht hat. Vor allem Rückkehrer aus den Kriegsgebieten werden als Gefahr gesehen, weil sie Anschläge in Deutschland verüben könnten. Nach Angaben der Sicherheitsbehörden sind mindestens 16 Islamisten aus Bremen nach Syrien gereist, um dort zu kämpfen. Vier von ihnen sollen bereits wieder zurückgekehrt sein, zwei wurden offenbar bei Kämpfen getötet.

Als Reaktion auf die Terrorwarnung hatte die Polizei am Samstag "ein Sicherheitsnetz über die Bremer Innenstadt" gelegt und war mit einem massiven Aufgebot im Einsatz. Rund um die Bürgerschaft, das Rathaus und den Dom waren Polizeibusse zu sehen. Auch der Schutz für die jüdische Gemeinde wurde "präventiv" erhöht. Inzwischen wurde die Polizeipräsenz zurückgefahren.

wl/SC (dpa, afp, rtr)

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