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KriminalitätMexiko

Polizei in Mexiko findet Überreste von mindestens 13 Leichen

14. August 2023

Mexiko hat eine der höchsten Kriminalitätsraten der Welt - doch dieser Fund in mehreren Gefriertruhen im Bundesstaat Veracruz ist auch für dieses Land besonders grausam. Die Ermittler verzeichnen einen ersten Erfolg.

Symbolbild Polizei Mexiko
Bild: Artur Widak/NurPhoto/picture alliance

Wie die Generalstaatsanwaltschaft von Veracruz mitteilte, wurden sechs Verdächtige festgenommen. Zuvor hatten Polizisten in der Stadt Poza Rica in zwei Häusern Leichenteile von mindestens 13 Menschen gefunden. Die menschlichen Überreste waren in Gefriertruhen versteckt. Die Hintergründe der Tat sind unklar.

Wie es in der Erklärung weiter hieß, werden derzeit Labortests durchgeführt, um die Anzahl der Opfer und ihre Identität zu ermitteln.

Zufallsfund in Entführungsfall

Die Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Berufung auf Polizeiquellen, die anonym bleiben wollten, die Leichenteile seien am Sonntag bei der Verfolgung eines Verdächtigen in einem Entführungsfall entdeckt worden. In einem Gebäude, in dem drei Entführte festgehalten wurden, hätten die Beamten dann die ersten Leichenteile gefunden. Bei weiteren Ermittlungen in der Gegend seien sie dann auf noch mehr Leichen in anderen Gebäuden gestoßen.

Zentrum des Menschen- und Drogenhandels

Veracruz ist ein ölreicher Bundesstaat an der mexikanischen Golfküste, der seit langem ein Zentrum des Menschen- und Drogenhandels sowie anderer krimineller Aktivitäten ist. Mehrere Kartelle kämpfen um die Vorherrschaft über lukrative Transportrouten für Rauschgift und illegale Migranten in die USA.

Nach Angaben der Regierung wurden in dem mexikanischen Bundesstaat in der ersten Hälfte dieses Jahres mehr als 400 Menschen getötet.

400.000 Morde in 17 Jahren

In Mexiko sind zahlreiche Organisationen aktiv, die in Drogenhandel, Erpressungen und Entführungen verwickelt sind. Im vergangenen Jahr wurden in dem lateinamerikanischen Land mit rund 126 Millionen Einwohnern fast 32.000 Tötungsdelikte registriert. Zuletzt waren im Juni dieses Jahres 45 Säcke mit Leichenteilen entdeckt worden. Immer wieder werden Journalisten zum Opfer, die über organisierte Kriminalität berichten.

Ermittler bergen Säcke mit Leichenteilen in der Region Zapopan im mexikanischen Bundesstaat JaliscoBild: Ulises Ruiz/AFP/Getty Images

Seit dem Beginn einer umstrittenen militärischen Anti-Drogen-Offensive im Jahr 2006 wurden in dem lateinamerikanischen Land mehr als 400.000 Morde registriert.

Außerdem wurden seit 1962 mehr als 110.000 Fälle von verschwundenen Personen registriert, von denen die meisten kriminellen Organisationen zugeschrieben werden.

mak/fw (dpa, rtre, afpe)