Polizei löst Streik mit Gewalt auf
25. Januar 2013Rund 90 Arbeiter hatten in dem Depot ausgeharrt, wie ein Polizeisprecher sagte. Mindestens zehn U-Bahn-Mitarbeiter seien festgenommen worden. Eine Frau sei mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gekommen. Zuvor hatten die Beamten die Zufahrtsstraßen zu dem Depot gesperrt und Hunderte Unterstützer daran gehindert, sich den Streikenden anzuschließen.
Die Streikenden, die schon seit acht Tagen die Arbeit verweigerten, hatten eine Anordnung der Regierung vom Vortag missachtet, die Arbeit wieder aufzunehmen. Im Rahmen eines Notstandsgesetzes hatte sie den Mitarbeitern der Verkehrsbetriebe mit Festnahme gedroht, sollten sie den Streik nicht beenden.
Ministerpräsident Antonis Samaras stellte unmissverständlich klar, die öffentlichen Verkehrsmittel gehörten nicht den Gewerkschaften. Sie hätten nicht das Recht, "das Volk von morgens bis abends zu quälen".
Aus Solidarität mit den U-Bahn-Fahrern legten jetzt die Angestellten von Busbetrieben und der Eisenbahnen die Arbeit nieder. Der öffentliche Nahverkehr in Athen wurde lahmgelegt.
Die Gewerkschaften gehen auf volle Konfrontation und geben sich kämpferisch: "Es ist eine Junta. Die werden uns hier tot rausholen", sagte der Chef der U-Bahnfahrer, Antonis Stamatopoulos, im Fernsehen.
Im Zuge des Sparprogramms der Regierung drohen den U-Bahn-Fahrern nach Gewerkschaftsangaben Gehaltskürzungen von bis zu 25 Prozent. Bislang gehörten sie zu den privilegierteren Angestellten im öffentlichen Sektor.
uh/ (dapd,rtr,dpa)