Der US-Skandalrapper Chris Brown hat die Polizei von Los Angeles stundenlang in Atem gehalten: Beamte nahmen den Musiker am Dienstagnachmittag (Ortszeit) in seiner Villa fest, in der er in der Nacht zuvor eine Frau mit einer Waffe bedroht haben soll. Der 27-Jährige Musiker am nach seiner Vernehmung gegen eine Kaution von umgerechnet 224.000 Euro wieder frei. Am 20. September muss sich Brown vor Gericht verantworten.

Warten auf Durchsuchungsbeschluss

Der Festnahme war eine stundenlange Machtprobe zwischen dem Rapper und der Polizei vorangegangen. Eine Frau hatte die Beamten gegen 03.00 Uhr morgens telefonisch um Hilfe gerufen, doch als die Polizisten vor seinem Anwesen anrückten, verweigerte Brown ihnen den Zutritt. Laut US-Medien warteten die Einsatzkräfte knapp zwölf Stunden vor dem Haus, bis sie einen Beschluss zur Durchsuchung des Anwesens erwirkt hatten und den Sänger festnehmen konnten.

In dieser Zeit veröffentlichte Brown auf der Internet-Plattform Instagram wütende Videos, in denen er seine Unschuld beteuerte und die Polizisten beleidigte. Fernsehteams filmten den mehrstündigen Polizeieinsatz aus der Luft. Die Online-Klatschseite "TMZ.com" strahlte die Szenen live aus.

Bei der von Brown angeblich bedrohten Frau handelt es sich um Schauspielerin und Model Baylee Curran. Die 25-Jährige sagte dem US-Nachrichtenportal "extra" sagte, sie habe sich in Browns Haus aufgehalten, um die Zusammenarbeit bei anstehenden Video-Drehs zu besprechen.

Als sie eine Diamantkette in der Villa bewundert habe, sei ein Freund Browns ausgerastet und habe sie angeschrien, berichtete Curran. Brown selbst habe sie daraufhin mit einer Waffe bedroht. Sie habe sich geweigert, ein Schweigeabkommen zu unterzeichnen und sei aus der Villa geflüchtet, erklärte die Schauspielerin weiter. Anschließend habe sie die Polizei alarmiert.

Wegen Körperverletzung verurteilt

Es ist nicht das erste Mal, dass Brown mit der Polizei in Konflikt kommt. Der Sänger war 2009 nach einem Angriff auf seine damalige Freundin, den Popstar Rihanna, wegen Körperverletzung verurteilt worden. 2014 saß er nach einer Schlägerei mehrere Monate im Gefängnis. Erst im März 2015 hatte Brown sämtliche Bewährungsauflagen erfüllt.

wl/stu (dpa, afp, rtre)