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Polizisten stoppen jungen Selbstmordattentäter

22. August 2016

Die irakische Polizei hat offenbar einen Selbstmordanschlag in Kirkuk vereitelt: Vor laufenden TV-Kameras entfernte sie den Sprengstoffgürtel des jugendlichen Attentäters. Anstifter war anscheinend der Vater.

Ein Polizist hält den jungen Mann, während ein anderer den Sprengstoff entfernt (Foto: AP)
Ein Polizist hält den jungen Mann, während ein anderer den Sprengstoff entferntBild: picture-alliance/AP Photo/Kurdistan 24 TV news

Kurdische Sicherheitskräfte haben laut einem Medienbericht im Nordirak einen minderjährigen Selbstmordattentäter gestoppt, bevor er seine Bombe zünden konnte. Bilder des kurdischen TV-Kanals Rudaw zeigen, wie zwei Polizisten am Sonntagabend einen jungen Mann fassen, der einen Sprengstoffgürtel trägt. Dem Sender zufolge hielten sie ihn mehr als 20 Minuten an den Armen fest, bis ein weiterer Uniformierter die Bombe entschärfen konnte.

Der am Vorabend gefasste Verdächtige sei 2001 geboren, erklärte Polizeichef Chattab Omar Aref. Der Jugendliche sollte sich demnach offenbar vor einer schiitischen Pilgerstätte in Kirkuk in die Luft sprengen. Die Bombe trug er unter einem Fußballtrikot des spanischen Spitzenclubs Barcelona mit dem Namenszug des argentinischen Stürmerstars Lionel Messi.

Bei der Polizei habe der Junge ausgesagt, sein Vater habe ihm den Auftrag für das Attentat gegeben, meldete der Sender Rudaw weiter. Dem Jungen zufolge hatte sich bereits sein Bruder bei einem Selbstmordanschlag in Kirkuk in die Luft gesprengt.

Mehrere Anschläge geplant

Der Polizei zufolge wurden am Sonntag innerhalb weniger Stunden drei weitere Selbstmordanschläge in der 240 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Stadt vereitelt. Es sei gelungen, eine "Terroroperation" zu verhindern, die "zu einer Katastrophe hätte werden können", erklärte Kirkuks Gouverneur Nadschmeddin Karim.

Die sunnitische Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) missbraucht im Irak und anderen Ländern regelmäßig Minderjährige für Attentate. Auch für den Selbstmordanschlag in der türkischen Stadt Gaziantep sollen die Extremisten ein Kind im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren eingesetzt haben.

stu/sti (afp, dpa)

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