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FilmEuropa

"Poor Things" gewinnt Goldenen Löwen in Venedig

9. September 2023

Großer Erfolg für den griechischen Regisseur Giorgos Lanthimos bei den Filmfestspielen Venedig. Sein Streifen "Poor Things" ist eine moderne Frankenstein-Geschichte. Hanna Schygulla ist in einer Nebenrolle zu sehen.

80. Internationale Filmfestspiele in Venedig - "Poor Things"
Gewinner: Giorgos Lanthimos mit dem HauptpreisBild: Guglielmo Mangiapane/REUTERS

Der Goldene Löwe der Filmfestspiele Venedig geht an den Streifen "Poor Things" des griechischen Regisseurs Giorgos Lanthimos. Der Film ist eine experimentelle Variation der Frankenstein-Geschichte mit der US-Schauspielerin Emma Stone in der Hauptrolle. Weitere Rollen sind mit Willem Dafoe und Mark Ruffalo besetzt - und auch die deutsche Schauspielerin Hanna Schygulla ist kurz zu sehen. Der 50-jährige Lanthimos ist bekannt für Filme wie "The Favourite - Intrigen und Irrsinn", "The Lobster" oder "The Killing of a Sacred Deer".

Flucht vor Missbrauch

In dem grotesken Märchen "Poor Things" spielt Emma Stone eine schwangere Frau, die sich auf der Flucht vor dem Missbrauch ihres Mannes umbringt. Der Wissenschaftler Godwin Baxter (Willem Dafoe) findet ihre Leiche, setzt ihr das Gehirn ihres ungeborenen Kindes ein und wiederbelebt sie.

Emma Stone spielt die Hauptrolle in der modernen Frankenstein-GeschichteBild: Atsushi Nishijima/20th Century Studios/dpa/picture alliance

Sie wird nun Bella genannt und hat das geistige Alter eines Kindes, entwickelt sich aber stetig weiter. Das Publikum folgt Bella dabei, wie sie lernt sich zu bewegen und zu sprechen. Schließlich flüchtet sie aus der Enge von Baxters Haus und lernt auf ihren Reisen das Leben kennen. Ihr Umfeld ist von ihrer vorurteilsfreien und sexuell freizügigen Art gleichsam irritiert und fasziniert.

Großer Preis der Jury geht nach Japan

Weitere wichtige Preise der Filmfestspiele, die dieses Jahr zum 80. Mal stattfanden, gingen an die US-Amerikanerin Cailee Spaeny für ihre Rolle in "Priscilla" (beste Schauspielerin), den US-Amerikaner Peter Sarsgaard für seinen Part in "Memory" (bester Schauspieler) sowie den japanischen Regisseur Ryusuke Hamaguchi, der für seinen Film "Evil Does Not Exist" (japanisch: "Aku wa sonzai shinai") den Großen Preis der Jury erhielt.

Das Filmfestival in Venedig, das am 30. August begonnen hatte, zählt neben den Festspielen in Cannes und der Berlinale zu den bedeutendsten der Welt. Im diesjährigen Wettbewerb hatten 23 Werke um die Preise konkurriert.

Die Auszeichnungen wurden von einer internationalen Jury verliehen. Ihr Vorsitzender war der US-amerikanische Regisseur Damien Chazelle. 

haz/wa (dpa, afp, rtr)

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