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Musik

Popmusik - der Versuch einer Begriffsklärung

Conny Paul
31. Dezember 2017

Pop, Rock, Jazz oder sogar Schlager? Das Genre Popmusik lässt sich nicht eindeutig erklären, auch beim DW-Thementag "Pop24" wird das deutlich. Wir setzen ein paar Spotlights...

Sarah Connor
Bild: picture-alliance/dpa

Die Herleitung des Begriffs ist schnell erklärt: "Popmusik" steht für "populäre Musik". Allerdings käme wahrscheinlich fast niemand auf die Idee, die Musik des Barock-Komponisten Johann Sebastian Bach als "Popmusik" zu bezeichnen, obwohl die Werke des Thomaskantors schon zu dessen Lebzeiten sehr populär waren. Immerhin hat man ihm den Titel "Erster Jazzer der Musikgeschichte" verliehen. Die Begründung: "Weil er so wunderbar improvisieren konnte".

Blättert man auf den Onlineseiten der DW, entdeckt man den Artikel "Martin Luther - der erste Popmusiker der Kirche". Wer hätte es gedacht, der große Reformator der Kirche liebte die Musik und komponierte rund 40 Lieder und Choräle, die er auch nutzte, um sein neues Verständnis von Theologie zu verbreiten.

Der Blick ins Lexikon

Bevor wir beim Blick in die Pop-Historie bei Adam und Eva im Paradies landen, werfen wir doch besser einen Blick ins Nachschlagewerk "Wikipedia". Dort sieht die Definition so aus: "Popmusik (aus engl. popular music) bezeichnet eine Musikform, die vorwiegend seit den 1950er Jahren aus dem Rock 'n' Roll, der Beatmusik und dem Folk entstand, von den Beatles fortgeführt und von der schwedischen Band ABBA seit Beginn der 1970er Jahre popularisiert wurde." Das klingt sehr plausibel. Die Beatles und ABBA kennen und verehren weltweit mehrere Generationen. Selbst die jüngsten Musikfans könnten die Namen dieser beiden Bands schon mal gehört haben.Popularität als Kernkriterium

Chuck Berry - einer der ersten PopstarsBild: picture-alliance/E. Colle

Weiter unten erklärt die Online-Enzyklopädie, dass "im weiteren Sinne jede durch Massenmedien verbreitete Art von Unterhaltungsmusik wie Schlager, Filmmusik, Operette, Musical, Tanzmusik sowie populäre Adaptionen aus der klassischen Musik und Folklore zur Popmusik zählen".
Dann waren Bach, Luther und sicherlich auch Paganini und Mozart also doch Popstars. Genauso wie Deutschlands Schlagerkönigin Helene Fischer. Gilt das auch für Musicalstars wie die Deutsche Angelika Milster oder doch nur für Weltstars wie Fred Astaire und Gene Kelly aus Hollywood?

Die Bezeichnung Popstar

Der britische Stargeiger Nigel Kennedy ist mit Sicherheit ein Popstar der Klassikszene. Er überschreitet die Genregrenzen von Klassik und Jazz. Zu sehen und zu hören ist der virtuose Musik-Rebell am 31. Dezember bei unserem Thementag "Pop24" im deutschsprachigen TV-Programm der DW. Wir zeigen ein Konzert vom Jazzfest Bonn 2015 mit einem "Jimi Hendrix"-Projekt.

Auch der deutsche Geiger David Garrett wird gerne als Popstar bezeichnet. Seine Alben verkaufen sich äußerst erfolgreich. Er ist relativ jung und sieht cool aus und schafft es sogar, private Peinlichkeiten auszusitzen. Das sind eindeutig wichtige Qualitäten eines Popstars.Michael Jackson gilt auch Jahre nach seinem Tod als der unangefochtene "King of Pop". Er ist also so etwas wie der größte Popstar überhaupt. Viele andere Popstars und Sternchen landen allerdings häufig nach kurzer Zeit schon in der Schublade der Vergessenheit. Man denke nur an die Teilnehmer der vielen Musik-Castingshows.

David Garrett - Popstar aus DeutschlandBild: dapd

Fazit

Der Begriff "Popmusik" taucht zum ersten Mal in den 1950er Jahren auf. Durch die Schallplatte, durch Radio und Fernsehen wurde der noch junge Rock 'n' Roll in kürzester Zeit sehr populär. Dann folgten die Beatmusik und die Rockmusik. Alle späteren Musikstile wie Hip-Hop, Elektronik oder Metal sind Popmusik. Auch der Schlagersänger Heino ist so bekannt und erfolgreich, dass ihn fast jeder Fan des deutschen Liedguts kennen müsste. Auch er ist ein Popstar. Vielfalt ist das Hauptmerkmal der Popmusik.

Wenn Sie wissen möchten, wie viel Freude Popmusik den unterschiedlichsten Musikfans machen kann, dann schauen Sie doch ins Programm unseres Thementags "Pop24" im deutschsprachigen TV-Kanal am 31. Dezember (Start: 10.15 Uhr MEZ, 9.15 Uhr UTC). Dort zeigen wir unter anderem Konzerte von Nena, Faithless, Sarah Connor, Culture Club, Jeff Beck, Milow oder Emeli Sandé.

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