Prince suchte ärztliche Hilfe
5. Mai 2016Der am 21. April im Alter von 57 Jahren überraschend verstorbene US-Popstar Prince wollte sich von einem auf Arzneimittelabhängigkeit spezialisierten Experten behandeln lassen.
Der Arzt Howard Kornfeld habe unmittelbar vor einem Besuch bei dem Sänger gestanden, sagte William Mauzy, der Anwalt des Suchtexperten, vor Journalisten in Minneapolis. Kornfeld betreibt nördlich von San Francisco eine Klinik, die mit vertraulicher Behandlung von Schmerzmittel-Abhängigen wirbt.
Arzt wollte Prince behandeln
Der in Kalifornien wohnende Mediziner habe am 20. April eine Anfrage von Mitarbeitern des Musikers erhalten und diese als dringend bewertet. Er habe deshalb rasch nach Minnesota reisen wollen, musste dann aber vom Tod der Musik-Ikone erfahren, teilte der Anwalt weiter mit.
Dabei sei der Sohn des Arztes, der Medizinstudent Andrew Kornfeld, bereits in Paisley Park, dem Anwesen des Musikers in Minneapolis gewesen. Er habe Prince ein Medikament bringen und ihn zur Behandlung bei einem örtlichen Arzt bewegen wollen.
Zur Übergabe des Mittels sei es aber nicht mehr gekommen. Andrew Kornfeld war Mauzy zufolge auch derjenige, der am 21. April den Notruf gewählt hatte, nachdem der Sänger leblos in einem Aufzug seines Studios gefunden worden war.
Todesursache unklar
US-Medien hatten bereits kurz nach dem Tod des Stars berichtet, dass Prince Opiate bei sich gehabt habe. Auch in seinem Haus seien die Schmerzmittel gefunden worden. Die Todesursache ist aber bislang unklar. Eine Obduktion ergab keine Hinweise auf einen Suizid oder eine Überdosis Drogen. Nach Polizeiangaben wies die Leiche des Sängers auch keine Spuren einer Verletzung auf.
Die Angaben Mauzys befeuern jetzt allerdings wieder Spekulationen, dass Drogen oder Medikamente beim Tod von Prince doch eine Rolle gespielt haben könnten. Der Popstar, der die Nähe zur Glaubensgemeinschaft "Zeugen Jehovas" pflegte, soll sich jedoch bereits vor Jahren von Drogen und Alkohol losgesagt haben.
wl/haz (afp, dpa, rtre)