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Pornhub & Co: EU geht gegen Pornoseiten vor

27. Mai 2025

Pornhub, Stripchat, XNXX und XVideos: Die EU-Kommission hat ein Verfahren gegen vier große Anbieter von Pornoseiten im Internet eingeleitet. Den Unternehmen drohen Geldstrafen wegen mangelhaftem Schutz für Minderjährige

Symbolbild Plattform Pornhub
Unter anderem wird gegen die Plattform Pornhub mit EU-Sitz in Zypern ermittelt (Symbolbild)Bild: NurPhoto/IMAGO

Die EU-Kommission hat formelle Verfahren gegen mehrere Plattformen mit pornografischen Inhalten eingeleitet. Im Fokus stehen Pornhub, Stripchat, XNXX und XVideos. Ihnen wird vorgeworfen, Minderjährige unzureichend vor schädlichen Inhalten zu schützen und keine wirksame Alterskontrolle eingesetzt zu haben. Es werde nun geprüft, ob die Plattformen sich an die EU-Gesetze für Online-Inhalte hielten, teilte die Regulierungsbehörde am Dienstag mit.

Parallel dazu gehen der Kommission zufolge die Mitgliedstaaten der Europäischen Union gegen kleinere Plattformen mit pornografischen Inhalten vor. Eine koordinierte Aktion des Europäischen Gremiums für digitale Dienste soll sicherstellen, dass auch diese Anbieter den Digital Services Act (DSA) einhalten.

Gesetz soll Minderjährige schützen

Der Schutz junger Nutzerinnen und Nutzer zählt zu den zentralen Prioritäten des Digital Services Act. Plattformen sind deshalb verpflichtet, Minderjährigen den Zugang zu pornografischen Inhalten zu verwehren - etwa durch verpflichtende Altersüberprüfungen. Zudem sollen illegale Inhalte schneller als bisher gelöscht werden, während Meldemöglichkeiten für Nutzerinnen und Nutzer vereinfacht werden.

Größere Plattformen unterliegen dabei strengeren Auflagen als kleinere. Bei Verstößen gegen den DSA drohen Strafen von bis zu sechs Prozent des weltweiten jährlichen Umsatzes. Pornhub hat seinen EU-Sitz in Zypern. Die Anbieter XNXX und XVideos gehören zum gleichen Mutterkonzern mit Sitz in Tschechien. Um Bußgeldern zu entgehen, könnten die Unternehmen während der Ermittlungen auf die Kommission zugehen und strengere Verfahren zur Altersüberprüfung einführen.

Die Kommission übernimmt in der EU die Aufsicht über Online-Plattformen mit mehr als 45 Millionen Nutzerinnen und Nutzern pro Monat. Für die Zukunft spricht sich die Brüsseler Behörde unter anderem für eine App aus, die das Alter mithilfe eines digitalen Personalausweisen überprüfen könnte, ohne dabei Daten an die Plattformen weiterzugeben. Eine solche App ist bislang allerdings nicht verfügbar.

ch/AR (dpa, afp, rtr)

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