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LifestyleDeutschland

Porsche 911: Kulturelle Ikone - auch mit 60

Daniel Muteti
28. September 2023

Der Porsche 911 lief bereits 1963 vom Band und beflügelt seitdem die Fantasie. Wir präsentieren einige der Stars und Filme, die den berühmten Sportwagen feiern.

Ein roter Porsche 911 2000 R - ein Modell von 1965 steht vor einer Bergkulisse
Der Porsche 911 2000 R (1965)Bild: Heritage Images/picture alliance

Seit seiner Markteinführung im Jahr 1963 begeistert der Porsche 911 Auto-Enthusiasten auf der ganzen Welt. Er hat sich auf diversen Rennstrecken bewährt - und er fungierte in den vergangenen Jahrzehnten als ikonisches Statussymbol. Frank Jung, Leiter des Konzernarchivs und der Historischen Dienste der Porsche AG, bezeichnet das in Stuttgart gefertigte Fahrzeug als "das Herzstück und den Kern von Porsche bis heute".

Ein früher Namenswechsel

Im September 1963 auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt als Porsche 901 vorgestellt, wurde die Modellnummer schnell in 911 geändert. Der Grund: Der französische Automobilhersteller Peugeot besaß die internationalen Rechte an allen Autotypennummern mit einer Null in der Mitte.

Der ultimative Sportwagen: Porsche 911

15:45

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Sechs Jahrzehnte später sind über eine Million Porsche 911 vom Band gelaufen, mit unterschiedlichen Anpassungen über die acht Generationen des Modells hinweg. Weltbekannt wurde der Sportwagen, der bis heute in Zuffenhausen, einem Stadtteil von Stuttgart, gebaut wird, durch seinen Verkauf auf dem US-Automobilmarkt: Im Februar 1965 wurden die ersten 911er in die USA exportiert. "Der Export war immer einer der treibenden Faktoren für den Erfolg des Porsche 911 - zunächst vor allem auf dem amerikanischen Markt, heute aber weltweit", sagt Jung gegenüber der DW.

Kulturelle Ikone in Film, Musik und Kunst

Da der 911er "weltweit das Gesicht von Porsche ist, könnte dies einer der Gründe sein, warum er weltweit diesen Kultstatus hat", betont Jung. Auch die Tatsache, dass er in Filmen, Musikvideos und Kunstwerken auftaucht und von Prominenten gefahren wird, trug dazu bei, dass das Modell so beliebt ist:

In "Downhill Racer" (1969) spielt Robert Redford einen professionellen Skifahrer, der in einem gelben 911T durch die Alpen flitzt. Die erste Sequenz des Films "Le Mans" von 1971 zeigt den Schauspieler Steve McQueen, damals als "King of Cool" bekannt, am Steuer eines schiefergrauen Porsche 911S von 1970. Offenbar eine Liebesbeziehung: Nach den Dreharbeiten kaufte er den Wagen für seine eigene Sammlung. Die Handlung von "No Man's Land" (1987) dreht sich um Diebe, die ausschließlich Porsche 911 stehlen. In der Eröffnungsszene des Actionfilms "Gone in 60 Seconds" aus dem Jahr 2000 kracht ein 911er durch die Scheibe eines Ausstellungsraums. Und im Spionagethriller "Atomic Blonde" (2017), der in Ost-Berlin am Vorabend des Mauerfalls 1989 spielt, fährt eine Nebenfigur einen modifizierten 911 Carrera 4 vom Typ 964. 

Auch Kunstwerke und Museumsausstellungen auf der ganzen Welt haben dem Kultauto Tribut gezollt. Die Porsche AG hat in der jüngeren Vergangenheit mit Musikern, Künstlern und Designern zusammengearbeitet, um die Reichweite der Modelle und das Engagement der Marke zu erweitern. Designer haben ihre Kreativität bei der Gestaltung der Innenräume verschiedener Modelle zum Ausdruck gebracht, Künstler wurden eingeladen, verschiedene Lackierungen zu präsentieren.

In zahlreichen Musikvideos aus Vergangenheit und Gegenwart wird das Auto als Statussymbol und wichtiger Bestandteil des Lebensstils "living large" dargestellt. Im Musikvideo zu Billy Oceans Klassiker "Get Outta My Dreams, Get Into My Car" von 1988 ist der Sänger in einem Porsche 911 Turbo Cabriolet zu sehen.

Designklassiker: Motorhaube des Porsche 911Bild: Wieslaw Jarek/PantherMedia/IMAGO

Zu den bekannten Persönlichkeiten, die einen Porsche 911 fahren, gehören der Schauspieler Keanu Reeves, der Rapper Eminem, das Model Kendall Jenner, der Fußballer David Beckham, die Basketballlegende Michael Jordan und der Modedesigner Ralph Lauren sowie die Popstars Harry Styles und Justin Bieber. Comedian Jerry Seinfeld soll mehrere 911er Sportwagen in seiner Sammlung haben. In Deutschland sind der Sänger Udo Lindenberg, der Dirigent Christian Thielemann und der Politiker Christian Lindner als Besitzer eines Porsche 911 bekannt.

Fauxpas bei Werbespot für 911 S/T 

Im August 2023 wurde ein Werbespot veröffentlicht, um die Einführung des neuen 911 S/T zu bewerben und die 60-jährige Geschichte der Sportwagenikone zu feiern. Im Video wurde ein berühmtes portugiesisches Wahrzeichen - der "Cristo Rei", eine Statue von Jesus Christus, die auf die Stadt Lissabon blickt - für eine bestimmte Szene digital aus dem Hintergrund entfernt. In den sozialen Medien löste das eine Kontroverse aus. Inzwischen ist das Video durch eine neue Version ersetzt worden, in der die Statue wieder zu sehen ist. "Das war ein Fehler, und wir entschuldigen uns für jede Beleidigung", heißt es in einer Erklärung von Porsche, die dem neu hochgeladenen YouTube-Clip beigefügt ist.

Ein Blick in die Zukunft

Abgesehen von seinem zeitlosen Design entwickelt sich das Modell durch technische Innovationen ständig weiter. Angesichts der Klimakrise hat sich Porsche verpflichtet, bis zum Jahr 2030 80 Prozent seiner Modellpalette rein elektrisch zu betreiben. Aber das Unternehmen forciert auch seine Forschung und Investitionen in E-Kraftstoffe.

REV - Spezial: Porsche 911 - Der Sportwagen

26:00

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Es gibt allerdings eine Ausnahme: "Wir werden den 911 so lange wie möglich mit einem Verbrennungsmotor produzieren", sagte Karl Dums, Leiter des E-Fuels-Teams bei Porsche, im Juli dieses Jahres der Nachrichtenagentur Reuters. Der berühmte 911 bleibt vorerst ein Fahrzeug für die privilegierte Klasse: Das neuste Modell (2024) kostet über 120.000 Euro. Dennoch berichtet der Autokonzern von einer hohen Nachfrage und von Kunden, die zwei Jahre lang auf die Auslieferung warten müssen.

Der teuerste neue Porsche 911-Sportwagen, der bisher versteigert wurde, war übrigens der Porsche 911 Sally Special, ein Einzelstück, das bei der RM Sotheby's Monterey Auktion im August 2022 den exorbitanten Preis von 3,6 Millionen Dollar erzielte.

Übersetzung aus dem Englischen: Nikolas Fischer

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