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Politik

Portugal geht der Sprit aus

17. April 2019

Die portugiesische Regierung hat den "Energienotstand" erklärt und reagiert damit auf den Streik der Tankwagenfahrer. Hunderte Tankstellen sind bereits geschlossen - jetzt wird auch an den Flughäfen der Treibstoff knapp.

Portugal - Benzin geht aus - Symbolbild Tankstelle
Bild: picture-alliance/dpa/L. Forra

Die Tankwagenfahrer streiken seit Montag und fordern vor allem, dass sie als eigene Berufsgruppe anerkannt werden. Gleichzeitig garantierten sie den Betrieb von Mindestdienstleistungen. Nach Angaben der sozialistischen Regierung wurden diese Mindestdienstleistungen aber nicht erbracht - die Kraftstoffvorräte gehen zur Neige.

Flughäfen sind auf "Reserve"

In Faro, einem der größten Touristenzentren im Süden des Landes, griff der Flughafen auf Notfall-Treibstoffreserven zurück. Auch der Flughafen Lissabon ist betroffen. "Auf beiden Flughäfen haben wir kritische Mengen an Treibstoffreserven für die Flugzeugbetankung erreicht", sagte Wirtschaftsminister Pedro Siza Vieira und reagierte: Am Dienstagabend rief die Regierung den "Energienotstand" aus.

Der Notstand ermöglicht unter anderem die Mobilisierung von Angehörigen des Militärs, der Nationalgarde, der Feuerwehr und des Zivilschutzes zur Sicherstellung der Versorgung. Und: Jeder Portugiese, der einen Führerschein für einen Tanklaster besitzt, muss sich bei der Polizei melden. Doch ob Menschen schließlich auch angewiesen werden, einen Tanklaster zu fahren, blieb offen. 

Vor allem Diesel ist knapp

Der Streik zeigte schnell Wirkung: Vor Tankstellen im Land bildeten sich lange Autoschlangen. Vor allem der Diesel ist knapp - der Kraftstoff, den die meisten Autos in Portugal tanken. Hunderte Tankstellen sind schon geschlossen, die meisten in der Urlaubsregion Algarve im Süden.

Der Verkehr auf Portugals Autobahnen ist überschaubarBild: picture-alliance/C. Noronha

Der in Portugal tätige Kraftstoffkonzern Prio erwartet, dass fast die Hälfte seiner Stationen bis zum Ende des Tages der Sprit ausgehen wird. Portugals Präsident Marcelo Rebelo de Sousa sagte, dass die Regierung versuche, "die Situation zu stabilisieren und zu normalisieren", insbesondere wenn Familien über die Osterfeiertage nach Hause reisen. 

nob/qu (ard, efe, rtre)