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"Poseidon" – der neue Film von Wolfgang Petersen

13. Juli 2006

In seinem neuen Filmepos "Poseidon" ist Wolfgang Petersen wieder in seinem Element: dem Wasser. In dem Actionthriller überrollt eine riesenhafte Welle ein elegantes Kreuzfahrtschiff.

Vom himmlichen Urlaubstrip zur Reise in die HölleBild: picture-alliance/ dpa

Es ist Silvester. Die Gäste auf dem luxuriösen Schiff feiern ausgelassen. "Menschen, wie du und ich", die erst irgendwo im Atlantik fröhlich Silvester feiern und dann plötzlich um ihr Leben kämpfen. Gerade 20 Minuten hat man Zeit, sie kennen zu lernen: Den galanten Glücksspieler Dylan (Josh Lucas), den strengen Vater Robert (Kurt Russell), seine frisch verliebte Tochter Jennifer (Emmy Rossum) und den schwulen Architekten Richard (Richard Dreyfuss), der sich aus Liebeskummer gerade das Leben nehmen wollte, als die Welle anrückte. Dann schlagen die Experten für Spezialeffekte zu: Eine 50 Meter hohe Wasserwand bringt den Ozeanriesen zum Kentern, stellt das Schiff auf den Kopf. Für eine Hand voll Überlebende wird es ein Wettlauf mit der Zeit, weil das Wasser in dem schlingernden Wrack stetig steigt und den Weg an die Luft versperrt.

Petersen in seinem Element

Der Ostfriese Wolfgang Petersen in seinem ElementBild: picture-alliance/ dpa

Der Regisseur Wolfgang Petersen hat bewusst "Menschen, wie du und ich gewählt" und auf Gefühlsduseleien verzichtet. Kritiker werfen dem sonst so erfolgreichen Regisseur deshalb fehlenden Tiefgang vor. Petersen gehört zu den drei erfolgreichsten deutschen Regisseuren in Hollywood. Der 65-jährige Ostfriese ist bekannt durch Filme wie "Das Boot" und "Der Sturm". Er versteht es also, die Gewalt des Ozeans in Szene zu setzen.

"Poseidon" ist das Remake des Films "Höllenfahrt des Poseidon" aus dem Jahre 1972. Allerdings sei das Drehbuch komplett überarbeitet worden, erklärte Petersen: "Wir übernehmen die Idee, dass ein Luxusliner mit Tausenden Menschen an Bord in der Silvesternacht von einer Riesenwelle erfasst wird. Aber der Rest beruht auf einem völlig neuen Drehbuch, der sich auf andere, heutige Figuren konzentriert." Verfasst hat das Drehbuch Mark Prostosevich. Petersen wollte das Remake des Klassikers von 1972 bewusst nicht kopieren, er legte den Schwerpunkt auf Action und Spezialeffekte statt auf dramatische Gefühle. Neben Kurt Russel und Richard Dreyfuss, Stars aus Hollywoods alter Riege, stehen relativ unbekannte, junge Schauspieler vor der Kamera, wie Josh Lucas und die bezaubernde Emmy Rossum.

Pure Action - sonst nichts

Auch ein Kind ist unter den verzweifelt KämpfendenBild: AP

In den USA ist der weit über 100 Millionen Dollar teure Film ein kommerzieller Reinfall. Ganz verständlich ist das nicht, denn "Poseidon" ist straff, ohne viel Schnörkel und überflüssige Nebenhandlungen inszeniert, tricktechnisch auf dem neuesten Stand und wirklich sorgfältig gefertigt auch in den Details. In vieler Hinsicht ist "Poseidon" keineswegs schlechter als der Mega-Erfolg Titanic aus den 90ern. Petersons deutlich kürzerer Film (98 min) hat allerdings weniger Glamour und keine so bewegende Liebesgeschichte und konzentriert sich voll auf Action. Filmstart ist der 13.7.2006. (lh)