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Politik

Präsident Macri verliert Vorwahl deutlich

12. August 2019

Die herbe Niederlage von Staatschef Mauricio Macri bei den Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl hat die argentinische Währung einbrechen lassen. Sieger ist ein Bewerber aus dem Lager von Ex-Präsidentin Cristina Kirchner.

Argentinien Mauricio Macri, Miguel Angel Pichetto und Maria Eugenia Vidal
Schlappe für Präsident Macri (Mitte)Bild: picture-alliance/AP Photo/Tomas F. Cuesta

Nach der Auszählung fast aller Stimmen kam der Bewerber aus dem peronistischen Mitte-links-Lager der früheren Präsidentin, Alberto Fernández, auf etwa 47 Prozent. Er ist der frühere Kabinettschef von Cristina Kirchner, die an der Seite von Fernández Vizepräsidentin werden will. Der liberale Amtsinhaber Mauricio Macri erreichte nur 32 Prozent der Stimmen.

Peso und Aktienkurse massiv unter Druck

Die argentinische Landeswährung verlor infolge des Wahlergebnisses drastisch an Wert. Gegenüber dem US-Dollar brach die Währung um 15 Prozent auf 53 Peso ein - ein neues Rekordtief. Auch die Börse in Buenos Aires sackte massiv ab. Der Merval-Index stürzte zwischenzeitlich um 30 Prozent ab. 

Das südamerikanische Land steckt bereits seit langem in einer Rezession. Die Inflation lag in den vergangenen zwölf Monaten bei 40 Prozent, so die offizielle Zahl. Tatsächlich liegt die Inflationsrate höher, als die Regierung bereit ist, einzugestehen.

Alberto Fernández, Argentiniens neuer starker Mann oder Marionette Cristina Kirchners?Bild: picture-alliance/AP Photo/S. Pani

Mit Kirchners Präsidentschaft wird auch der wirtschaftliche Niedergang des Landes in Verbindung gebracht. Ihrem liberalen Nachfolger Macri ist es jedoch nicht gelungen, Argentinien aus dem wirtschaftlichen Tal zu führen. Das Ergebnis der Vorwahl scheint die Quittung dafür zu sein.

Fernández spricht schon von "neuer Etappe"

Macri räumte eine "schlechte Wahl" ein und kündigte an, seine "Anstrengungen zu verdoppeln". Die Vorwahlen vom Sonntag galten als Stimmungsbarometer für die Präsidentschaftswahlen am 27. Oktober. Falls sich die Ergebnisse der Vorwahlen wiederholen sollten, würde der Peronist Fernández bei der Abstimmung gleich in der ersten Runde gewinnen.

Der Mitte-links-Kandidat Fernández sprach vor tausenden Anhängern von einer "neuen Etappe" und kündigte an, bis zur Wahl auch diejenigen noch überzeugen zu wollen, die bei der Vorwahl nicht für ihn gestimmt hatten.

Nach argentinischem Wahlrecht reichen für einen Sieg 45 Prozent der Stimmen oder 40 Prozent der Stimmen mit einem Vorsprung von zehn Punkten. Falls eine Stichwahl nötig ist, soll diese am 24. November stattfinden. Der amtierende Präsident Macri hofft auf ein zweites Mandat, nach der Niederlage werden seine Chancen aber als gering eingeschätzt.

Das Prozedere der Vorwahlen ist eine argentinische Besonderheit. Dabei sind alle Wahlberechtigten, nicht nur Parteimitglieder, dazu aufgerufen, die Präsidentschaftskandidaten der jeweiligen Parteien zu bestimmen.

qu/pgr (afp, dpa, rtr)

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