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Technik

Präsident Putin eröffnet Brücke zur Krim

15. Mai 2018

Das war Chefsache: Präsident Putin hat die Brücke zwischen dem russischen Kernland und der annektierten Halbinsel Krim für den Autoverkehr freigegeben. Er übernahm gleich höchstpersönlich das Steuer eines Lastwagens.

Brücke zwischen Russland und Krim mit Vladimir Putin
Präsident Putin setzte sich für die Jungfernfahrt auf der Krimbrücke ans Steuer eines LastwagensBild: picture-alliance/AP Images/Sputnik/A. Druzhinin

Vier Jahre nach der Annexion der Krim hat Russlands Präsident Wladimir Putin eine Brücke zwischen der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel und dem russischen Festland eingeweiht. Der Staatschef fuhr mit einem orangefarbenen Transporter gefolgt von etlichen Lastwagen über die 19 Kilometer lange Brücke über der Meerenge von Kertsch. Das Staatsfernsehen übertrug die Aktion live. Putin bedankte sich vor der Fahrt bei den Ingenieuren und Bauarbeitern für ihren Einsatz. Von Russland aus war die Krim bisher nicht über einen direkten Landweg zu erreichen.

Putin eröffnete zunächst nur den vierspurigen Autobereich der Brücke. Ende 2019 soll noch eine zweigleisige Eisenbahnstrecke hinzukommen. Sein Sprecher Dmitri Peskow erinnerte daran, dass der Bau auf eine persönliche Initiative des Präsidenten zurückgehe.

Die neue Brücke verbindet die Krim mit dem russischen Festland Bild: picture alliance/AP/AFP/A. Nemenov

Längste Brücke Europas

Die Brücke, welche die Krim mit der gegenüberliegenden südrussischen Halbinsel Taman verbindet, ist länger als die Vasco-da-Gama-Brücke in Lissabon und damit nun die längste Brücke Europas. Gebaut wurde sie von dem Konzern Stroigasmontasch, der dem Milliardär Arkadi Rotenberg gehört - ein enger Vertrauter und Ex-Judo-Partner Putins. Im Februar 2016 hatte die russische Regierung 228,3 Milliarden Rubel (damals 2,9 Milliarden Euro) für das Großprojekt bereitgestellt.

Bisher konnte man von Russland nur per Fähre und Flugzeug zur Krim reisen. Lebensmittel und andere Waren mussten über die Meerenge von Kertsch auf die Halbinsel gebracht werden, was zu Preissteigerungen und bei schlechtem Wetter auch immer wieder zu Versorgungsengpässen führte. Die Brücke soll auch den Tourismus auf der Krim wieder ankurbeln.

Das 19 Kilometer lange Bauwerk führt über die Wasserstraße von Kertsch zur KrimBild: picture-alliance/dpa/Tass/S. Malgavko

Die Krim war im März 2014 nach einem umstrittenen Referendum von Russland ins eigene Staatsgebiet eingegliedert worden. Die Regierung in Kiew und der Westen sprechen von einer völkerrechtswidrigen Annexion und betrachten die Krim weiter als Teil der Ukraine. Die Europäische Union und die USA verhängten wegen der Annexion Sanktionen gegen Moskau.

kle/qu (dpa, afp)

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