Podgorica, 5.10.2004, BETA, serb.

Der Präsident der Staatengemeinschaft (Serbien und Montenegro – MD), Svetozar Marovic, hat den EU-Außenbeauftragten Javier Solana aufgefordert, den Antrag auf getrennte Aufnahme Montenegros in Interpol zu unterstützen, meldet das in Podgorica erscheinende Blatt "Vijesti".

"Für innere Angelegenheiten und für die Sicherheit sind die Mitgliedsstaaten zuständig. Trotz alldem erfolgt die Zusammenarbeit mit Interpol ausschließlich über das nationale Büro in Belgrad, das zum serbischen Innenministerium gehört", schreibt Marovic in dem Brief an Solana, aus dem "Vijesti" Auszüge veröffentlicht.

Die Fakten weisen Marovic zufolge darauf hin, dass Montenegro keine gleichberechtigten Verbindungen zu Interpol habe, obwohl das Land dies einige Male gefordert habe.

"Ich bin als Präsident von Serbien und Montenegro der Verfassung zufolge verpflichtet, auf die Gleichberechtigung der Mitgliedsstaaten zu achten", so Marovic im Brief an Solana.

Marovic betont, die Gründung des montenegrinischen nationalen Zentrums zur Zusammenarbeit mit Interpol sei im Geiste der Verfassungscharta und schließe die einvernehmliche und koordinierte Zusammenarbeit zwischen der montenegrinischen und der serbischen Polizei nicht aus. (fp)