Bonn, 25.5.2005, DW-RADIO/Kroatisch, Gordana Simonovic

In Kroatien weilte gestern der Präsident der Staatengemeinschaft Serbien und Montenegro, Svetozar Marovic, zu einem eintägigen Amtsbesuch. Dies war der erste Besuch dieser Art seit der Unabhängigkeit beider Staaten. Marovic traf vormittags seinen kroatischen Amtskollegen, Stjepan Mesic, und am Nachmittag Kroatiens Premier Ivo Sanader sowie den Parlamentspräsidenten, Vladimir Seks. Marovics Kroatien-Besuch begleitete für uns Gordana Simonovic:

Den ersten Kroatien-Besuch des Präsidenten von Serbien und Montenegro, Svetozar Marovic, kennzeichnete das beidseitige Bestreben, die Beziehungen in der Region zu normalisieren. Ferner wurde angekündigt, dass Kroatien seine Erfahrungen mit der EU-Annäherung weitergibt. Zudem wurde auch bei diesem Treffen an einen wunden Punkt erinnert, der die Beziehungen zwischen beiden Staaten belastet: (Einblendung Mesic) "Wir haben auch offene Fragen angesprochen. Die Frage der Vermissten muss dringend gelöst werden".

Ministerpräsident Ivo Sanader betonte seinerseits, die Normalisierung der Beziehungen in der Region sei eine Frage der Zukunft Kroatiens: "Nach meinem Dafürhalten ist der Besuch von Präsident Marovic ein ausgenommen wichtiger Schritt zur Verbesserung und Stärkung der bilateralen Beziehungen und zur weiteren Normalisierung und Kooperation in dieser Region. Niemand in Europa ist mehr als wir daran interessiert, dass sich die politischen Verhältnisse in Südosteuropa vollkommen stabilisieren".

Dem Präsidenten von Serbien und Montenegro zufolge könnten gute Beziehungen der beiden Staaten sich nur positiv auf die Demokratisierung Südosteuropas auswirken: "Um jemanden in Europa davon zu überzeugen, dass wir es verdienen, in einem bestimmten Tempo, in bestimmter Intensität und Qualität an der europäischen Integration teilzunehmen, müssen wir schließlich selbst beweisen, dass wir uns untereinander kennen, einander achten, kooperieren und uns gegenseitig auf diesem Weg helfen". (...)

Im Rahmen des eintägigen Gegenbesuchs von Präsident Marovic ist ein Protokoll über Kooperation bei der europäischen Integration unterzeichnet worden. (...) (md)