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Preise in der Eurozone fallen

30. September 2015

Die Inflationsrate in den 19 Euroländern ist erstmals seit einem halben Jahr wieder in den negativen Bereich gerutscht. Hauptgrund sind sinkende Preise für Energie.

Symbolbild Inflation und Kaufkraft
Bild: picture-alliance/dpa

Trotz der großen Geldflut der Europäischen Zentralbank (EZB) fallen die Preise in der Eurozone. Sie sanken im September um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Europäische Statistikamt am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Von Reuters befragte Fachleute hatten mit stagnierenden Preisen gerechnet. Im August lag die Teuerungsrate in den 19 Euroländern bei 0,1 Prozent.

Insbesondere die um 8,9 Prozent gesunkenen Energiekosten drückten die Inflationsrate im September weiter in den Keller. Der Sinkflug der Preise in der Eurozone liefert Befürwortern größerer Geldspritzen der EZB Argumente an die Hand. Denn die Notenbank ist weit von ihrem Ziel einer Inflationsrate von knapp zwei Prozent entfernt.

Idealwert weit entfernt

Dieser Wert gilt als ideal für die Entwicklung der Wirtschaft. Negative Inflationsraten lassen hingegen die Alarmglocken bei vielen Währungshütern schrillen: Sie wollen einen Preisrutsch auf breiter Front verhindern, der eine Wirtschaft lähmen kann. Verbraucher halten sich dabei in Erwartung immer weiter sinkender Preise zurück, Löhne sinken und Investitionen geraten ins Stocken. Die EZB will es nicht soweit kommen lassen und pumpt seit März massiv Geld in das Finanzsystem.

Das mindestens bis September 2016 laufende Programm zum Ankauf von Staatsanleihen und weiteren Wertpapieren soll einen Umfang von 1,14 Billionen Euro haben. Viele Fachleute rechnen angesichts der Preisentwicklung damit, dass EZB-Chef Mario Draghi die Dosis der monatlichen Geldspritzen binnen sechs Monaten von derzeit 60 auf bis zu 80 Milliarden Euro erhöhen wird.

ul/bea (rtr, dpa, afp)

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