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Preisträger der Goethe-Medaille stehen fest

24. Juni 2014

Die Auszeichnung für internationalen Kulturaustausch geht posthum an den belgischen Opernintendanten Gerard Mortier. Weitere Preisträger sind die polnische Intendantin Krystyna Meissner und US-Regisseur Robert Wilson.

Goethe-Medaille 2014
Bild: Loredana La Rocca

Mit dem offiziellen Orden der Bundesrepublik Deutschland ehrt das Goethe-Institut jedes Jahr Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um den internationalen Kulturaustausch verdient gemacht haben. Dieses Jahr handelt es sich dabei um drei herausragende Kulturschaffende aus den Bereichen Oper und Theater, die sich für nationale Theaterkulturen und internationale Kooperationen gleichermaßen stark gemacht haben. Meissner, Wilson und Mortier haben laut Goethe-Institut "frische Perspektiven in die deutsche Theater- und Opernwelt eingebracht, deutsche Werke neu interpretiert und Gastspiele zwischen ihren Heimatländern und Deutschland unterstützt und initiiert."

Krystyna Meissner habe "zur starken Präsenz des deutschen Theaters in Polen beigetragen und gleichzeitig die Entdeckung des osteuropäischen Theaters für Westeuropa befördert". Mit den internationalen Theaterfestivals „Kontakt“ und "Dialog-Wrocław" schuf Meissner eine Begegnungsplattform für Theaterschaffende und Produktionen aus ganz Europa.

Der belgische Opernintendant Gerard Mortier begann seine Karriere in Deutschland, wo er 1972 die Leitung des künstlerischen Betriebsbüros der Deutschen Oper am Rhein übernahm. Später leitete er unter anderem die Salzburger Festspiele, das Théâtre Royal de La Monnaie in Brüssel, die Ruhrtriennale, die Opéra National de Paris und das Teatro Real in Madrid. Mortier starb im März dieses Jahres, die Medaille wird ihm posthum verliehen. Sein langjähriger Weggefährte Silvain Cambreling, Generalmusikdirektor der Oper Stuttgart, wird sie entgegennehmen.

Gerard MortierBild: Javier Del Real

Robert Wilson ist laut Begründung einer der bedeutendsten Regisseure des internationalen Gegenwartstheaters. Eines seiner bedeutendsten Werke habe er 1976 mit der Oper "Einstein on the Beach" geschaffen. Seitdem präge er die Bühnen der Welt mit seinen außergewöhnlichen Inszenierungen. Wilson habe viele Stücke deutscher Autoren, darunter Heiner Müller und Tankred Dorst, auf ganz eigene Weise neu entdeckt und Stücke und Stoffe von Büchner, Brecht und Strauss ins internationale, zeitgenössische Theater überführt. Dadurch sei er zu einem Protagonisten des deutsch-amerikanischen Kulturaustauschs geworden.

Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts, übergibt die Auszeichnung am 28. August im Residenzschloss Weimar. Die Laudationes halten die Theaterkritikerin Renate Klett, die Leiterin des Beethovenfests Bonn Nike Wagner und der Intendant der Berliner Festspiele Thomas Oberender.

pj/so (Goethe-Institut/dpa)