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Gesellschaft

Prinz Harry interviewt Barack Obama

27. Dezember 2017

Der britische Prinz holte als BBC-Gastmoderator den ehemaligen US-Präsidenten für dessen erstes Interview seit seinem Amtsende vors Mikrofon. Über seinen Nachfolger Donald Trump äußerte sich Obama nur indirekt.

Prinz Harry interviewt Obama
Bild: Reuters/BBC/Obama foundation

Obama warnte in dem Gespräch aber vor einer Spaltung der Gesellschaft durch die sozialen Netzwerke. "Eine der Gefahren des Internets ist, dass die Menschen vollkommen unterschiedliche Realitäten haben", sagte Obama in dem an diesem Mittwoch im Sender BBC Radio 4 ausgestrahlten Interview.

Einige Menschen seien "in einem Kokon aus Informationen, die ihre bestehenden Vorurteile verstärken", sagte Obama mit Blick auf Tendenzen, nur Internetseiten zu konsultieren, die das eigene Weltbild bestätigen. Entscheidend sei daher die Frage, "wie wir uns diese Technologie auf eine Weise zunutze machen, die eine Vielzahl an Stimmen, eine Verschiedenartigkeit der Sichtweisen erlaubt, aber nicht zu einer Balkanisierung der Gesellschaft führt und es uns erlaubt, eine gemeinsame Grundlage zu finden", sagte Obama.

Obama: "Genieße meine Freiheit"

Seinen rechtspopulistischen Amtsnachfolger Donald Trump erwähnte der US-Demokrat in dem Interview nicht namentlich. Durch Trumps polarisierende Art und seine wiederholten über den Kurzbotschaftendienst Twitter erhobenen Vorwürfe, die etablierten Medien verbreiteten "Fake News", hat sich der Ton in der gesellschaftlichen Debatte in den USA deutlich verschärft.

Prinz Harry ließ Obama auch schildern, wie er sich seit seinem Amtsende vor knapp einem Jahr fühle. Er habe das Weiße Haus mit "heiterer Gelassenheit" verlassen, sagte der 56-jährige Ex-Präsident. "Es gab das Gefühl, dass wir ein gutes Rennen gelaufen sind." Nun genieße er die Freiheit. "Ich wache später auf, es ist wunderbar, seinen Tag kontrollieren zu können", sagte Obama.

Möglicher Eklat über Hochzeitseinladung für Obamas?

Die jungen Royals pflegen ein herzliches Verhältnis zu den ObamasBild: Getty Images/AFP/C. Radburn

Prinz Harry hatte das nun ausgestrahlte Interview mit Obama bereits im September am Rande der sogenannten Invictus Games im kanadischen Toronto geführt. Barack Obama und seine Frau Michelle verbindet eine herzliche Beziehung zu dem 33-jährigen Prinzen. Während ihrer Zeit im Weißen Haus unterstützten sie aktiv die Invictus Games, einen internationalen Sportwettbewerb für kriegsversehrte Soldaten, den Harry ins Leben gerufen hat.

Als der Prinz Ende November seine Verlobung mit der US-Schauspielerin Meghan Markle bekannt gab, gehörten die Obamas zu den ersten Gratulanten. Britischen Medien zufolge herrscht im britischen Regierungsapparat nun die Sorge, dass Prinz Harry Obama zu seiner Hochzeit am 19. Mai einlädt, den aktuellen US-Präsidenten hingegen nicht, und dass dies die Spannungen zwischen Trump und der britischen Regierung weiter verstärken könnte.

Prinz Harry schwärmt von erster Weihnacht mit Meghan Markle

Das erste Weihnachtsfest der britischen Königsfamilie mit Prinz Harrys Verlobter Meghan Markle war nach Angaben des 33-jährigen Royals fantastisch. "Sie hat es wirklich genossen und die Familie hat es geliebt, sie dabei zu haben", sagte Harry während seiner Gastmoderation.

Prinz Harrys Verlobte Meghan Markle (3.v.l.) besuchte mit der britischen Königsfamilie den WeihnachtsgottesdienstBild: Getty Images/AFP/A. Dennis

Das frisch verlobte Paar verbrachte Weihnachten auf dem Landsitz von Queen Elizabeth II. im ostenglischen Sandringham und bei Harrys Bruder Prinz William und dessen Frau Herzogin Kate in der Nähe. Besonderen Spaß hätten die beiden beim "Herumrennen" mit Williams Kindern, Prinz George und seiner Schwester Prinzessin Charlotte gehabt, so Harry. Harry und Meghan Markle haben angekündigt, am 19. Mai in Windsor, westlich von London, zu heiraten.

myk/gri (dpa, afp)