Prinz Henrik von Dänemark 83-jährig gestorben
14. Februar 2018Schon in den vergangenen Tagen hatte sich angekündigt, dass Prinz Henrik nur noch kurze Zeit zu leben hatte. Der gesundheitlich angeschlagene Ehemann von Königin Margrethe II. war aus dem Krankenhaus ins Schloss Fredenborg verlegt worden.
Wie das Königshaus mitteilte, verstarb Henrik am späten Dienstagabend. Seine Frau und seine beiden Söhne seien an seiner Seite gewesen. Kronprinz Frederik war angesichts des sich dramatisch verschlechternden Gesundheitszustands seines Vaters vorzeitig von den Olympischen Winterspielen in Südkorea abgereist.
Franzose im dänischen Königshaus
Henrik, ein gebürtiger Franzose, war seit 1967 mit Margrethe verheiratet, die erst fünf Jahre später zur Königin gekrönt wurde. Er galt stets als ihre große Stütze, im vergangenen Jahr feierten sie ihre Goldene Hochzeit.
Der als Graf Henri Marie Jean André de Laborde de Monpezat im französischen Talence geborene Henrik studierte Jura, Chinesisch und Vietnamesisch in Paris, Hongkong und Saigon. Margrethe hatte er in London kennengelernt. Ihr zuliebe nahm er den dänischen Vornamen Henrik an.
Der französische Präsident Emmanuel Macron sprach Margrethe sein Beileid aus. Macron habe die Nachricht mit Trauer aufgenommen, teilte der Élyséepalast mit. Henrik habe es stets am Herzen gelegen, die Freundschaft zwischen Frankreich und Dänemark zu fördern. Er sei insbesondere darauf bedacht gewesen, dass die französische Sprache weiterhin am dänischen Königshof benutzt und in Dänemark unterrichtet werde, hieß es weiter.
Krank und frustriert
Im vergangenen Jahr gab das Königshaus bekannt, dass Henrik an Demenz erkrankt sei. Zu dem Zeitpunkt hatte er schon die meisten seiner öffentlichen Aufgaben abgegeben. Auch den von ihm stets ungeliebten Titel "Prinzgemahl" legte er schon 2016 nieder.
Henrik haderte bis zum Schluss damit, dass er als Gemahl der Königin nicht den Titel König bekam. Weil er sich in Dänemark nicht respektiert fühlte, zog er sich immer wieder auf sein Weingut in Frankreich zurück. So kam er beispielsweise auch nicht zur Feier von Margrethes 75. Geburtstag. Im vergangenen Sommer erklärte er, ohne den entsprechenden Titel wolle er nicht neben seiner Frau, der Königin, begraben werden. Bei dieser Entscheidung sollte es nach Angaben des Palasts auch nach der Demenz-Diagnose bleiben.
mak/jm (dpa, afp)