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So soll Prinz Philips Trauerfeier ablaufen

Brenda Haas
12. April 2021

Der verstorbene Prinz Philip wollte kein Staatsbegräbnis, sondern eine Zeremonie im kleinen Kreis. 30 Personen stehen auf der Gästeliste.

Ein Kind legt Blumen an den Zaun vor den Buckingham Palace, wo schon viele weitere Sträuße liegen
Die Bevölkerung drückt ihre Anteilnahme mit abgelegten Blumen ausBild: Justin Tallis/AFP/Getty Images

Die Vorbereitungen für die Beerdigung des Herzogs von Edinburgh, den am vergangenen Freitag (9.4.2021) verstorbenen Ehemann von Königin Elisabeth II., laufen unter dem Codenamen "Operation Forth Bridge", benannt nach dem schottischen Wahrzeichen und UNESCO-Weltkulturerbe.

Die königliche Beerdigung beginnt am Samstag, den 17. April, um 16:00 Uhr (MEZ) in der St. George's Chapel auf dem Gelände von Schloss Windsor und wird im Fernsehen übertragen. Zeitgleich wird in Großbritannien eine Schweigeminute abgehalten. Folgende Planungen stehen bereits fest:

Wo wird der Prinz aufgebahrt?

Der nur zwei Monate vor seinem 100. Geburtstag verstorbene Prinz Philip erbat sich eine Beerdigung ohne viel Aufhebens. Seinem Wunsch folgend, wird der Herzog von Edinburgh nicht in der Öffentlichkeit aufgebahrt. Dies entspricht auch den Corona-Beschränkungen für Massenversammlungen, die verhindern sollen, dass sich die Bevölkerung an öffentlichen Plätzen versammelt, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Stattdessen wird Philip bis zum Tag der Beerdigung in der privaten Kapelle von Schloss Windsor ruhen.

Dieses Gemälde von Prinz Philip im Grand Corridor auf Schloss Windsor entstand 2017Bild: Ralph Heimans/Buckingham Palace/AP/picture alliance

Wie läuft der Tag der Beerdigung ab?

Wie die Königinmutter und Diana, Prinzessin von Wales, wird auch der Herzog ein feierliches Begräbnis erhalten. Staatsbegräbnisse sind in der Regel Monarchen vorbehalten - die letzte Ausnahme wurde 1965 für den ehemaligen Premierminister Winston Churchill gemacht.  Am Tag der Beerdigung wird Philips Sarg von der Privatkapelle zum Haupteingang des Schlosses Windsor gebracht. Er wird auf einen umgebauten Geländewagen gestellt, den der Herzog selbst mit entworfen hat, um die kurze Strecke zur St. George's Chapel zu fahren. Einige Mitglieder der königlichen Familie - darunter Philips Sohn Charles und die Enkel William und Harry - werden hinter dem Sarg hergehen.

Wer wird an der Beerdigung teilnehmen?

Die Trauerfeier in der St. George's Kapelle wird im Fernsehen übertragenBild: A.F.Kersting/akg-images/picture-alliance

Die Corona-Regeln in England sehen vor, dass nur 30 Personen an Beerdigungen teilnehmen dürfen - mit Mund-Nasen-Schutz und Abstand. Die Sargträger und der Klerus sind davon ausgenommen. Prinz Harry, der sich vom Königshaus zurückgezogen hat, wird an den Feierlichkeiten teilnehmen, seine schwangere Frau Meghan dagegen nicht. Sie soll auf ärztliche Anweisung nicht reisen. Der Herzog von Sussex lebt mit seiner Frau in den USA und ist seit seinem Rückzug von seinen royalen Pflichten im vergangenen Jahr nicht mehr nach Großbritannien zurückgekehrt. Entgegen der üblichen Gepflogenheiten kündigte Premierminister Boris Johnson an, nicht an der Beerdigung teilzunehmen. Damit will er Platz für ein Mitglied der königlichen Familie machen.

Wie geht es weiter?

Die nationale Trauer mit Flaggen auf Halbmast an allen britischen Regierungsgebäuden endet am Tag der Beerdigung. Die königliche Familie wird zwei Wochen lang trauern, aber die Mitglieder werden weiterhin an Terminen teilnehmen und Trauerflor tragen. Am vergangenen Samstag wurde Prinz Philip in Großbritannien und in Gibraltar mit Salutschüssen geehrt. Auch die Schiffe der Royal Navy gaben Salutschüsse zu Ehren des Herzogs ab, der während des Zweiten Weltkriegs als Marineoffizier diente.

Mit 41 Salutschüssen ehrten die Briten den verstorbenen Herzog am Tag nach seinem TodBild: Dominic Lipinski/PA/AP/picture alliance

Wie lange wird der politische Wahlkampf ausgesetzt?

Die Kommunalwahlen sind für den 6. Mai angesetzt, aber die Abgeordneten der Konservativen und der Labour-Partei wurden angewiesen, bis nach der Beerdigung auf mediale Wahlkampfauftritte zu verzichten. Auch die Pressekonferenzen und Ankündigungen des Premierministers sind nun auf Pandemie-Themen beschränkt. Das Parlament tritt am Montag nach der Beerdigung zusammen, um dem Herzog die letzte Ehre zu erweisen, danach werden ab Dienstag lokale Wahlkampfveranstaltungen wieder aufgenommen.

Wie kann die Öffentlichkeit ihren Respekt zollen?

Die ursprünglichen Pläne für die Tage vor der Beerdigung und die Beerdigung selbst mussten aufgrund der Pandemie drastisch reduziert werden. Die Öffentlichkeit wurde gebeten, sich nicht an den königlichen Residenzen zu versammeln und keine Blumen zu hinterlassen, sondern stattdessen für Wohltätigkeitsorganisationen zu spenden, die dem Herzog am Herzen lagen. Nichtsdestotrotz haben die Menschen Blumen und Nachrichten am Palast und auf Schloss Windsor niedergelegt. Die Bevölkerung kann ihre persönlichen Trauerbekundungen auch in einem Online-Kondolenzbuch eintragen.

Adaption ins Deutsche: Torsten Landsberg

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