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Konflikte

Idlib: Russland und Türkei beginnen Patrouillen

15. März 2020

In den vergangenen Wochen eskalierte die Gewalt in Syriens letztem großen Rebellengebiet. Nun wollen Russland und die Türkei gemeinsam für Frieden sorgen. Doch bereits bei der ersten Fahrt kam es zu Gegenwehr.

Syrien Russland und Türkei beginnen Patrouillen in Idlib | Protest
Bild: AFP/A. Watad

Vor mehr als einer Woche hatten sich Russland und die Türkei auf gemeinsame Patrouillen rund um die Stadt Idlib geeinigt. Diese Abmachung war als Ergänzung zur ebenfalls vereinbarten Waffenruhe für die umkämpfte Region getroffen worden. An diesem Sonntag nun startete die erste Fahrt entlang der wichtigen Schnellstraße M4, die jedoch nur verkürzt stattfinden konnte.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums sei es zu einer "Provokation" von Rebellen gekommen, die von der Türkei unterstützt werden. Zivilisten, darunter auch Frauen und Kinder, seien als "lebende Schutzschilde" gegen russische Soldaten eingesetzt worden, hieß es. Man gebe der Türkei nun zusätzlich Zeit, um die Sicherheit der gemeinsamen Kontrollfahrten sicherzustellen.

Bürger des Dorfes Nayrab blockieren türkische Panzer vom Typ M60TBild: AFP/A. Watad


Ob diese Information aus Moskau den Tatsachen entspricht, ist schwer zu klären. Eine offizielle Reaktion der Türkei lag zunächst nicht vor. Bilder der Nachrichtenagentur AFP zeigen vielmehr, dass auf der M4, rund 14 Kilometer südöstlich von Idlib, türkische und nicht russische Panzer von der Bevölkerung an der Weiterfahrt gehindert wurden. Die Schnellstraße verläuft durch von Rebellen kontrolliertes Gebiet.

Die vereinbarte Waffenruhe für die umkämpfte Region hält indes weitgehend. Russland unterstützt im syrischen Bürgerkrieg die Regierung, während die Türkei an der Seite der Rebellen steht. An diesem Sonntag jährt sich der Ausbruch des Syrien-Konflikts zum neunten Mal.

Berlin und Verbündete appellieren an Assad

Derweil haben Deutschland, Frankreich, die USA und Großbritannien von der syrischen Regierung ein Ende der Kämpfe in Idlib und eine landesweite Waffenruhe verlangt. "Wir fordern, dass das Regime von Machthaber Baschar al-Assad das rücksichtslose Töten einstellt", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Die Militäroffensive in Idlib verursache weiteres Leid und führe zu einer beispiellosen humanitären Krise. 

djo/sti (dpa, rtr)