Proteste am Rande des Gipfels
25. September 2009Am zweiten Tag des G20-Gipfels der führenden Industrie- und Schwellenländer in Pittsburgh am Freitag (25.09.2009) beteiligten sich rund 10.000 Menschen an einem Protestmarsch gegen die G20. Unter den Demonstranten waren Umweltschützer, soziale Aktivisten sowie Demonstranten, die auf die Situation der Palästinenser und Tibeter aufmerksam machen wollten. Sicherheitskräfte hielten sie vom Sitzungsgebäude fern. 80 Personen wurden bislang im Rahmen der Protestaktionen festgenommen, teilte die Polizei mit.
Ein Bündnis von gipfelkritischen Gruppen hatte zu Demonstrationen gegen 80 Unternehmen aufgerufen, die nach ihrer Ansicht für Gier, Ausbeutung, Krieg und soziale Verwerfungen stehen. Der Protestmarsch hatte bereits am ersten Tag des Gipfeltreffens begonnen und wurde am Freitag fortgeführt.
Die Demonstration begann am Mittag mit einem Protestmarsch von zunächst 2000 Personen, weitete sich aber aus und hielt bis in die späten Abendstunden an. Der Protestmarsch endete schließlich in der Innenstadt. Es kam zu schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei.
66 Festgenommene am ersten Tag
Zu Beginn des Gipfels war es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. 66 Menschen wurden festgenommen. Ein Aufgebot von 4000 Sicherheitskräften war im Einsatz. Vermummte schleuderten den Sicherheitskräften Müllcontainer entgegen. Diese gingen mit Pfefferspray und Rauchmunition gegen rund 1.000 Gipfelgegner vor, die Straßenblockaden errichteten, Mülleimer auf die Beamten zurollten und Steine warfen. Wegen des schnellen Einschreitens der Polizei seien nur wenige Fensterfronten zu Bruch gegangen, erklärte Bürgermeister Luke Ravenstahl.
Zu dem nicht genehmigten "Marsch der Massen" hatte das "Pittsburgh G-20 Resistance Project" aufgerufen, ein Zusammenschluss von Gipfelgegnern. Der chaotische Protestmarsch begann am Rand der Innenstadt und sollte am David L. Lawrence Convention Center enden - dem Hauptschauplatz des zweitägigen Gipfels.
Friedliche Protestaktionen
Zuvor waren mehrere Kundgebungen friedlich verlaufen: In der Nähe des Kongresszentrums waren Demonstranten zusammengekommen, um gegen Menschenrechtsverletzungen in China zu protestieren. Buddhistische Mönche wiederum demonstrierten in der Innenstadt gegen die Militärjunta in Birma. Die Hilfsorganisation Oxfam America machte mit einer Aktion auf den Hunger in der Welt aufmerksam. (nem/det/ap/dpa/rtr)