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Proteste gegen Fußball-WM und Co.

17. Juni 2013

Confederations Cup, Weltjugendtag, Weltmeisterschaft, Olympia: in Brasilien reiht sich ein Großereignis an das andere - natürlich mit horrenden Kosten. Für viele Menschen ist nun das Ende der Fahnenstange erreicht.

Polizisten feuern mit Tränengas auf Demonstranten in der Nähe des Maracana-Stadions in Rio de Janeiro (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die brasilianische Polizei hat auch am Sonntag wieder Proteste gegen soziale Missstände gewaltsam aufgelöst. Mit Tränengas und Gummigeschossen vertrieben die Beamten rund 3000 Menschen, die vor dem Maracana-Stadion in Rio de Janeiro gegen die enormen Kosten der Fußball-Weltmeisterschaft demonstrieren wollten. Nach Angaben der Militärpolizei wurden mindestens acht Menschen festgenommen; verletzt worden sei niemand.

Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei in der Hauptstadt Brasília waren am Samstag mindestens 33 Menschen verletzt worden. Die Polizei ging gewaltsam gegen eine Kundgebung von etwa tausend Menschen vor, die aus Protest gegen die Ausrichtung internationaler Großereignisse trotz sozialer Probleme in Richtung des Stadions zogen, wo später das Eröffnungsspiel des Confederations Cup stattfand. 20 Menschen wurden festgenommen. Am Sonntag dann - nach Ende der Begegnung zwischen Italien und Mexiko - drang eine Gruppe von Demonstranten in den abgesperrten Eingangsbereich des Maracana-Stadions ein. In Sprechchören kritisierten sie den Gouverneur von Rio de Janeiro, Sergio Cabral.

Protest gegen die Kosten der Großereignisse in Brasilien nahe des Maracana-Stadions in Rio de JaneiroBild: Reuters

Unmut auch wegen Erhöhung der Fahrpreise

Nach dem Fußball-Event soll in Brasilien schon Ende Juli der Weltjugendtag der katholischen Kirche stattfinden. Dazu werden in der Metropole Rio de Janeiro etwa zwei Millionen Menschen erwartet. Im kommenden Jahr ist das Land dann Gastgeber der Fußball-WM, zwei Jahre später sollen die Olympischen Spiele ausgetragen werden.

Allein für die WM rechnet Brasilien mit Kosten von umgerechnet rund elf Milliarden Euro. Unmut über die mit den Großereignissen verbundenen Ausgaben waren in den vergangenen Tagen immer wieder Anlass für Sozialproteste. Auch in São Paulo, Belo Horizonte und Porto Alegre gingen zahlreiche Menschen auf die Straßen. Zudem sorgte die Erhöhung der Fahrpreise im öffentlichen Nahverkehr für teils gewaltsame Proteste im ganzen Land.

sti/pg (afp, dpa)

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