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Politik

Proteste gegen Neonazi-Aufmarsch in Dresden

15. Februar 2020

In der sächsischen Metropole protestieren Hunderte auf den Straßen, um einen Neonazi-Aufmarsch zum Gedenken an die Zerstörung der Stadt vor 75 Jahren zu verhindern. Die Polizei ist mit Pferden und Helikoptern im Einsatz.

Deutschland Hunderte Teilnehmer demonstrieren gegen Neonazis in Dresden
Bild: Imago-Images/epd/M. Schumann

Trommeln, Trillerpfeifen, laute Musik und Sprechchöre - bunt und lautstark haben in Dresden Hunderte Menschen gegen eine Kundgebung von Neonazis und einen sogenannten "Trauermarsch" zum Gedenken an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg demonstriert. "Gemeinsam gegen den Rechtsruck in Europa" war etwa auf Transparenten zu lesen. Pink gekleidete Demonstranten hielten ein Pappschild mit der Aufschrift: "Lieber Paradiesvogel als Reichsadler."

Gegen die auch aus mehreren europäischen Ländern angereisten Rechtsextremen machten nach ersten Schätzungen der Organisatoren deutlich mehr als 2000 Menschen mobil. 

Es war ein internationales Stelldichein der rechten Szene - Rechtsextreme mit kroatischen und schwedischen Flaggen Bild: EPD/M. Schumann

Die rechtsextreme Kundgebung, angemeldet von einem Dresdner NPD-Funktionär, musste aufgrund der Proteste und Sitzblockaden eine andere Route nehmen als ursprünglich geplant. Die etwas mehr als tausend Neonazis konnten nicht wie gewünscht durch die Altstadt marschieren, sondern mussten auf eine Strecke am Rande der Innenstadt Richtung Hauptbahnhof ausweichen. Auf der Versammlung wehten auch Fahnen aus Spanien, Italien, Frankreich und der Slowakei. 

Polizei hielt Lager getrennt

Das linksgerichtete "Aktionsbündnis 13. Februar 2020", zu dem unter anderem "Dresden Nazifrei", die Grüne Jugend Dresden, die Dresdner Jusos und die Initiative "Hope - fight racism" gehören, hatte unter dem Motto "Nazis stören" zu Protesten aufgerufen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, darunter Hubschrauber und berittene Polizei. 

Auch das Erzgebirge ging gegen die Rechten auf die StraßeBild: picture-alliance/dpa/O. Killig

Dresden war vor 75 Jahren am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach von britischen und amerikanischen Bomben stark zerstört worden, bis zu 25.000 Menschen starben. Immer wieder wird das historische Datum von Rechtsextremen missbraucht, um die Verbrechen der Nationalsozialisten zu relativieren. Seit 2012 überwiegt das friedliche Gedenken der Bürger.

nob/se (afp, dpa)

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