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Prozess gegen UBS-Händler beginnt

10. September 2012

Vor einem Londoner Gericht wird seit heute der Fall eines Mitarbeiters der Schweizer Großbank UBS verhandelt. Der Beschuldigte soll einen Schaden in Milliardenhöhe verursacht haben.

FILE - In this March 12, 2008 file photo, dark clouds hang above the Logo of the UBS (Union Bank of Switzerland) in Zurich, Switzerland. Swiss lender UBS AG on Thursday outlined a plan to streamline its operations and said it expects personnel at its investment banking business to shrink by about 11 percent by the end of 2016. (AP Photo/Keystone, Alessandro Della Bella, file)
Logo UBSBild: dapd

Vor einem Londoner Geschworenen-Gericht muss sich seit heute der ehemalige UBS-Händler Kweku Adoboli verantworten. Ihm werden Betrug und Urkundenfälschung vorgeworfen. Der Beschuldigte weist die Vorwürfe zurück und will auf "nicht schuldig" plädieren. Der 32-jährige Sohn eines pensionierten ghanaischen UN-Diplomaten war am 15. September 2011 festgenommen worden und hatte bis zur Hinterlegung einer Kaution fast neun Monate in einem Untersuchungs-Gefängnis gesessen.

Adoboli arbeitete für die UBS in einer Abteilung, die mit Exchange Traded Funds (ETF) handelt. Dabei soll er Geschäfte gemacht haben, zu denen er nicht berechtigt war und seinem Arbeitgeber damit einen Schaden in Höhe von 2,3 Milliarden Dollar beschert haben. Die Affäre hatte zum Rücktritt von UBS-Chef Oswald Grübel geführt.

Schmutzige Wäsche

Der Prozess-Beginn war auf Antrag der Verteidigung Adobolis kurzfristig noch um eine Woche verschoben worden, weil die Verteidigung mehr Zeit für die Akteneinsicht verlangt hatte. Zu Beginn der Verhandlungen wird es um prozessuale Verfahrensfragen gehen. Beobachter vermuten, die Verhandlungen in der Sache könnten sich über rund acht Wochen erstrecken.

Es wird erwartet, dass die Schweizer UBS, obwohl sie selbst nicht beschuldigte Partei ist, bei dem Prozess einen Imageschaden erleiden könnte. Beobachter rechnen damit, dass aktive wie ehemalige Angestellte der Bank als Zeugen aufgerufen werden. Der neue UBS-Chef Sergio Ermotti nahm dies in einem Brief an seine Angestellten schon vorweg: "So unangenehm das Verfahren für UBS sein wird, zeigt es uns, welche Folgen es haben kann, wenn wir Fehlverhalten zulassen."

dk/hb(rtr/afp)

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