1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Katastrophe

Puerto Rico drängt auf Hilfe nach Hurrikan

26. September 2017

Der Gouverneur Puerto Ricos spricht von einer "humanitären Katastrophe", die drohe, wenn das Weiße Haus nicht schnell etwas unternimmt. Nach längerem Schweigen äußert sich Präsident Donald Trump nun auf Twitter.

Puerto Rico Hurrikan Maria
Bild: Reuters/C. Garcia Rawlins

"Puerto Rico ist Teil der Vereinigten Staaten. Wir brauchen jetzt sofort Taten", sagte der Gouverneur des Freistaats, Ricardo Rossello, in einer öffentlichen Stellungnahme am Montag in der Hauptstadt San Juan. Andernfalls drohe auf der vom Hurrikan "Maria" verwüsteten Karibikinsel ein "massiver Exodus" der Inselbewohner. Bisher ist nur spärliche Hilfe aus Washington eingetroffen, während sich die Lebensbedingungen auf Puerto Rico zusehends verschlechtern. Es gibt kaum noch Lebensmittel und Treibstoff, die Telefonverbindungen sind zusammengebrochen.

Volksnah: Gouverneur Ricardo Rossello spricht von einer "humanitären Katastrophe", die 3,4 Millionen US-Bürger betrifftBild: picture-alliance/AP Photo/C. Giusti

Trump wird vorgeworfen, er habe sich lieber tagelang mit der angeblich mangelhaften patriotischen Gesinnung von Profi-Sportlern beschäftigt, statt die Menschen auf der zerstörten Insel zu unterstützen. Nun äußerte sich der Präsident via Twitter. Die Insel stecke in "tiefen Schwierigkeiten", das vorher schon störanfällige, alte Stromnetz sei zerstört. Außerdem erinnerte Trump daran, dass die Schulden Puerto Ricos in Milliardenhöhe den Wiederaufbau erschwerten. 

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, wies den Verdacht zurück, das Weiße Haus habe auf die Verwüstungen der größtenteils von Latinos bewohnten Insel langsamer reagiert als auf die Zerstörungen auf dem US-Festland nach den Hurrikans "Harvey" und"Irma". Das Bemühen des Weißen Hauses, den Sturmopfern zu helfen, sei "beispiellos" gewesen sagte Sanders. Der demokratische Abgeordnete Adam Smith kritisierte den Umgang mit der Krise als "gänzlich unzureichend" und "eine Schande".

Kurs aufs Festland

Der Hurrikan "Maria" war nach den Verwüstungen auf den Karibikinseln Puerto Rico und Dominica zunächst aufs offene Meer gezogen. Nun nimmt der Sturm allerdings Kurs auf die US-Ostküste. Der Bundesstaat North Carolina hat vorsorglich mehrere Inseln vor seiner Küste evakuiert. Derzeit ist "Maria" ein Hurrikan der niedrigsten Kategorie eins, mit Windgeschwindigkeiten von 130 Kilometern pro Stunde.

jv/uh (dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen