Die Kritik an der russischen Regierung und Präsident Putin hat Pussy Riot weltweit bekannt gemacht - und einige ihrer Mitglieder ins Gefängnis gebracht. Die neue Bühnenshow basiert auf den Erfahrungen der Gruppe.
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Pussy Riot treten zum ersten Mal in Deutschland auf
Mit ihren Guerilla-Performances hat sich das russische Kollektiv Pussy Riot weltweit einen Namen gemacht. Jetzt kommen einige der Regierungskritikerinnen nach Deutschland.
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Guerilla-Kollektiv
2011 haben elf Frauen in Moskau Pussy Riot gegründet - nicht als Band, sondern als Kollektiv. Fortan haben diese Frauen mit künstlerischen Guerilla-Aktionen auf ihre Belange aufmerksam gemacht und Videos davon im Netz verbreitete. Innerhalb kurzer Zeit erlangte die Gruppe vor allem mit ihren regierungskritischen Performances weltweite Beachtung.
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Bekanntes Gesicht
Die Gruppe besteht noch immer aus rund einem Dutzend Mitgliedern, die häufig mit Sturmhauben auftreten, um unerkannt zu bleiben. Eines der bekanntesten Gesichter von Pussy Riot ist Nadja Tolokonnikowa (links). 2012 waren sie und zwei Mitstreiterinnen wegen "Rowdytums" und "Aufwiegelung zu religiösem Hass" zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt worden.
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Ziel der Protests
Die Künstlerinnen hatten zuvor während einer Performance in einer Kirche Präsident Wladimir Putin kritisiert. Der Kremlchef und seine Nähe zur orthodoxen Kirche ist neben dem Kampf für Feminismus das vorherrschende Thema der Aktionen von Pussy Riot. Die Duma erließ nach gut einem Jahr eine Amnestie, wodurch die inhaftierten Sängerinnen vorzeitig aus dem Arbeitslager frei kamen.
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Autoritäre Mächte
Kurz nach der US-Wahl kritisierten Pussy Riot im November 2016 im Musikvideo "Make America Great Again" den künftigen Präsidenten Donald Trump. Das Kollektiv befürchtet, dass das demokratische System durch Politiker wie Trump und den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgeweicht und weggespült wird.
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Erfahrungen niedergeschrieben
Die aktuelle Bühnenshow "Riot Days" basiert auf einem Buch von Maria Aljochina. Auch sie war damals zur Arbeit im Lager verurteilt worden. Sie hat über diese Erfahrungen in ihrem Buch geschrieben. Vor den beiden Auftritten in Deutschland gastierten Pussy Riot mit dem Programm in den USA. "Wenn man sich im Westen für Pussy Riot einsetzt, dann ist das cool", sagte Aljochina der Deutschen Welle.
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Furchtloser Protest
Trotz staatlicher Repressalien und der Erfahrungen im Arbeitslager lassen sich die Aktivistinnen nicht einschüchtern. Erst im vergangenen August waren Aljochina und Olga Borissowa vorübergehend festgenommen worden, weil sie an einer Demonstration zur Freilassung des ukrainischen Regisseurs Oleg Senzow teilgenommen hatten.
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Das russische Punk-Kollektiv Pussy Riot tritt zum ersten Mal in Deutschland auf. Die regierungskritische Gruppe führt in Frankfurt an zwei Tagen das Stück "Riot Days" auf, wie das veranstaltende Künstlerhaus Mousonturm mitteilte. Die Show basiert auf dem gleichnamigen Buch des Pussy-Riot-Mitglieds Maria Aljochina. Der Veranstalter kündigt "ein feministisches Punk-Manifest, ein kraftvoll-anarchistisches Plädoyer für den Widerstand in einer rechtspopulistischen, nationalistischen Welt" an.
Aljochina stand 2012 zusammen mit Nadja Tolokonnikowa und Jekaterina Samuzewitsch vor Gericht, nachdem sie in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale ein "Punk-Gebet" abgehalten und darin Wladimir Putin kritisiert hatten. Das Gericht verurteilte die Künstlerinnen wegen "Rowdytums" und "Aufwiegelung zu religiösem Hass" zu zwei Jahren Arbeitslager. Während Samutsewitsch kurze Zeit später auf Bewährung frei kam, wurden Tolokonnikova und Aljochina erst im Dezember 2013 freigelassen, nachdem die Staatsduma eine Amnestie genehmigt hatte.
Nicht einschüchtern lassen
Das Kollektiv lässt sich von staatlichen Repressalien nicht einschüchtern. Erst im vergangenen August waren Aljochina und Olga Borissowa vorübergehend festgenommen worden, weil sie an einer Demonstration zur Freilassung des ukrainischen Regisseurs Oleg Senzow teilgenommen hatten. In ihrem Buch "Riot Days" erzählt Maria Aljochina von den Anfängen der Gruppe 2011 sowie ihren Auftritten, der Verhaftung, dem Prozess und ihrem Aufenthalt in einem sibirischen Gefängnislager.
Pussy Riot hat sich im März 2011 als loser Zusammenschluss von damals elf Frauen gegründet, um Guerilla-Aktionen an öffentlichen Orten zu veranstalten. Das Kollektiv setzt sich für Feminismus ein, für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgendern (LGBTQ-Rechte). Außerdem will es die Opposition gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin stärken.
Am Mittwoch und Donnerstag (20. und 21. September 2017) tritt Maria Aljochina zusammen mit Anastasia Ashitkova und dem Videofilmer Vasily Bogatov im Mousonturm in Frankfurt auf.