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Politik

"Pussy Riot"-Mitglied wieder aufgewacht

15. September 2018

Der Aktivist wurde einem Medienbericht zufolge zur Weiterbehandlung in ein deutsches Krankenhaus gebracht. Seine Mitstreiter vermuten eine gezielte Vergiftung. Über die Substanz gibt es widersprüchliche Angaben.

Russland Pussy Riot - Aktivisten auf dem Weg zum Gericht
Pjotr Wersilow auf dem Weg zu einer Gerichtsverhandlung (Archiv)Bild: pictue-alliance/dpa/A. Novoderezhkin

Der "Pussy Riot"-Aktivist Pjotr Wersilow hat nach Angaben seiner Freundin Veronika Nikulschina die Intensivstation wieder verlassen. Er werde auf einer normalen Station weiterbehandelt, sagte Nikulschina mehreren russischen Medien. Anschließend sollte der 30-Jährige, der neben der russischen auch die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt, in Begleitung seiner Freundin und seiner Mutter in eine Berliner Klinik gebracht werden. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung ist er dort inzwischen eingetroffen. 

Er leide weiter an Halluzinationen, sagte Nikulschina. Sie bekräftigte den Verdacht, Wersilow sei "mit etwas wie Atropin" vergiftet worden. Andere Quellen berichten von starken Psychopharmaka.

Wersilow war am Dienstagabend ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem er laut seiner Lebensgefährtin bei einer Anhörung vor Gericht sein Seh- und Sprechvermögen verloren hatte. Am Donnerstag wurde er auf die Intensivstation des renommierten Moskauer Sklifossowski-Instituts verlegt.

Das WM-Finale - und somit auch die "Pussy Riot"-Aktion - sahen geschätzt eine Milliarde TV-Zuschauer weltweitBild: picture-alliance/GES/Marvin Ibo Guengoer

Flitzer und Filmer

Gemeinsam mit zwei anderen "Pussy Riot"-Mitgliedern waren Wersilow und Nikulschina im Juli beim Finale der Fußball-Weltmeisterschaft in Polizeiuniformen aufs Spielfeld gestürmt, um so gegen die Unterdrückung politisch Andersdenkender in Russland zu protestieren. Dafür saßen sie 15 Tage in Haft.

Wersilow ist Gründer der Website "MediaZona", die über Gerichtsverfahren gegen Menschenrechtsaktivisten berichtet. In jüngster Zeit arbeitete er an einem Dokumentarfilm über einen der drei russischen Journalisten, die im August bei Recherchen über eine russische Söldnergruppe in der Zentralafrikanischen Republik getötet worden waren.

ehl/jj/ml (afp, dpa)

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