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Politik

Pussy-Riot-Mitglied möglicherweise vergiftet

13. September 2018

Ein Mitglied der kremlkritischen Aktivistengruppe Pussy Riot wurde Medien zufolge in kritischem Zustand in ein Krankenhaus eingeliefert. Pjotr Wersilow wurde bekannt, als er bei der Fußball-WM auf den Platz stürmte.

Pjotr Wersilow
Bild: picture-alliance/dpa/Tass/A. Novoderezhkin

Die Mitglieder des Künstler- und Aktivistenkollektivs Pussy Riot befürchten, Grund für Pjotr Wersilows Krankenhauseinlieferung könnte eine Vergiftung gewesen sein. "Sein Leben ist in Gefahr. Wir glauben, er wurde vergiftet", teilte die Gruppe auf Facebook mit. Zudem berichteten der russische Radiosender Echo Moskwy und das Onlineportal Meduza über den Fall. Wersilow wird demnach seit Dienstagabend in der Toxologie eines Moskauer Krankenhauses versorgt.

Meduza zitiert Pussy-Riot-Mitglied Veronika Nikulshina: Ihr zufolge fühlte sich Wersilow am Dienstag kurz nach einer Gerichtsanhörung schlecht. Er habe sich daraufhin hingelegt, aber es sei immer schlimmer geworden. "Erst konnte er nichts mehr sehen, dann nicht mehr sprechen und auch nicht laufen", sagte Nikulshina der Onlinezeitung. Wersilow sei bei seiner Einlieferung nahezu bewusstlos gewesen. Eine offizielle Bestätigung des Krankenhauses gab es bislang nicht.

Protest gegen Unterdrückung politisch Andersdenkender

Pjotr Wersilow war bekannt geworden, als er zusammen mit anderen "Pussy Riot"-Mitgliedern beim Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 auf den Platz stürmte. Er wollte damit gegen die Unterdrückung politisch Andersdenkender in Russland protestieren. Wegen der Aktion verbüßte Wersilow bereits eine 15-tägige Haftstrafe. Gegen ihn und die anderen Aktivisten laufen noch weitere Verfahren.

Pussy Riot bleibt kämpferisch

02:20

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Pussy Riot inszeniert immer wieder künstlerische Aktionen an öffentlichen Orten, mit denen sie die Politik von Russlands Präsident Wladimir Putin kritisiert. Seit einigen Jahren sind die Aktivisten zunehmend international unterwegs. Pussy Riot war 2012 durch eine Protestaktion in einer Moskauer Kirche bekannt geworden. Für die Aktion saßen zwei Künstlerinnen im Gefängnis, eine erhielt eine Bewährungsstrafe.

ie/ww (dpa, ap, Meduza)

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