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Putin beklagt "wahnsinnigen" Rüstungswettlauf

30. Juni 2016

Das Verhältnis zwischen der NATO und Russland war seit dem Kalten Krieg nicht mehr so schlecht. Beide Seiten beschränken sich nicht mehr auf scharfe Rhetorik - es sollen Fakten geschaffen werden.

Wladimir Putin Russland Präsident
Bild: picture-alliance/dpa/Y. Kochetkov

Einen "militaristischen Wahnsinn" wirft Russlands Präsident Wladimir Putin der NATO vor. Die westliche Militärallianz wolle Russland mit einem "kostspieligen und perspektivlosen Rüstungswettlauf" provozieren. Die Russische Föderation werde sich aber nicht als schwach erweisen und sich zu verteidigen wissen. Man werde auf Übungen und Truppenverstärkungen der NATO in ihren östlichen Bündnisstaaten angemessen reagieren, sagte der Staatschef vor russischen Botschaftern in Moskau. "Wir werden aber nicht in einen militaristischen Rausch verfallen."

Raketen für Kaliningrad?

Putin prangerte auch die vielen Militärmanöver des Westens an, unter anderem an der russischen Grenze im Schwarzen Meer und an der Ostsee sowie die geplante Stationierung schneller Eingreiftruppen in Polen und in den baltischen Ländern. Tags zuvor hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu angekündigt, dass Russland seine militärische Präsenz an den Grenzen zu mehreren NATO-Mitgliedstaaten ausbauen wolle. Und der russische NATO-Gesandte Alexander Gruschko brachte die Stationierung von Iskander-Kurzstreckenraketen in der westlichen Exklave Kaliningrad ins Gespräch.

Die NATO hat ihre Aufrüstung damit begründet, dass es im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise im Baltikum und in Polen zunehmende Befürchtungen vor russischen Expansionsbestrebungen gibt. Auf ihrem Warschauer Gipfeltreffen am 8. und 9. Juli will die westliche Allianz die Entsendung von je einem Bataillon in vier Nachbarländer Russlands beschließen: Estland, Lettland, Litauen und Polen.

rb/rk (afp, ap, dpa)

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