1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Kriminalität

Putin-Berater Lessin starb durch Unfall

29. Oktober 2016

Ein Jahr lang wurde der mysteriöse Tod des ehemaligen Kreml-Beraters Michail Lessin in einem Washingtoner Hotel untersucht. Jetzt steht die Todesursache fest.

Russland Moskau Mikhail Lesin Gazprom Medien Generaldirektor
Bild: picture-alliance/dpa/I. Pitalev

Die Angehörigen Michail Lessins nannten von Anfang an eine Herzattacke als Todesursache, doch für die amerikanische Justiz steht nach der langen Untersuchung fest: Der Tod des früheren Kreml-Beraters war ein Unfall. Lessin sei betrunken gewesen, gestürzt und an einer Verletzung am Kopf gestorben, teilte das Büro der Generalstaatsanwaltschaft in Washington am Freitag mit.

Zunächst gingen die Ermittler allerdings von Gewalteinwirkung aus. In einem Gutachten des obersten Gerichtsmediziners vom März hieß es, Lessin sei durch stumpfe Gewalt gegen seinen Kopf gestorben. Im Zuge der Ermittlungen wurden allerdings Videobeweise und Zeugenaussagen ausgewertet, die eine Fremdeinwirkung für die Staatsanwälte ausschließen.

Rätsel um Aufenthalt bleibt

Der 57-Jährige soll zum Todeszeitpunkt allein im Raum gewesen sein. In den Tagen zuvor habe er exzessiv Alkohol getrunken. Aus einer Blutprobe konnte geschlossen werden, dass Lessin in seinen letzten Stunden eine Alkoholvergiftung gehabt haben muss. Warum er sich überhaupt in Washington aufgehalten hat, ist bis heute nicht geklärt.

Lessin war von 1999 bis 2004 Informationsberater und später Berater von Präsident Wladimir Putin. Kritikern zufolge spielte er eine wesentliche Rolle bei der Knebelung unabhängiger Medien in Russland. 2005 beteiligte sich Lessin an der Gründung der staatlichen Fernsehgesellschaft Russia Today. Der Todesfall des einst einflussreichen Mannes hatte zu diplomatischen Spannungen zwischen den USA und Russland geführt. Die russische Botschaft in den USA verlangte nach der Autopsie Einsicht in das Gutachten, erhielt aber keine Informationen der Ermittler.

djo/kle (ap, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen