Putin in Judo-Schule in Tokio
16. Dezember 2016
Der sportbegeisterte russische Präsident Wladimir Putin hat seinen Staatsbesuch in Japan zu einem Abstecher in ein weltberühmtes Judo-Zentrum genutzt. Gemeinsam mit dem japanischen Regierungschef Shinzo Aba sah sich Putin in der Schule Kodokan in Tokio einen Kampf an.
Der Kremlchef ist selbst Judoka und Träger des Schwarzen Gürtels. Bei einem Besuch der Schule im Jahr 2000 war Putin noch selbst für ein Kräftemessen auf die Matte gegangen. Diesmal hielt sich der inzwischen 64-Jährige zurück.
Abe scherzte, er sei bereit für einen Versuch. "Ich habe ihn am Arm gehalten", meinte Putin der Agentur Tass zufolge mit einem Lächeln. Kodokan gilt als das wichtigste Judo-Zentrum der Welt. Als Souvenir bekam der russische Präsident eine Figur des Judo-Begründers Jigoro Kano geschenkt.
Kein Durchbruch im Streit um Kurilen
Ihre zweitägigen politischen Gespräche beendeten Abe und Putin mit der Unterzeichnung zahlreicher Wirtschaftsabkommen. Keinen Durchbruch gab es bei dem seit Ende des Zweiten Weltkriegs schwelenden Konflikt um die Inselgruppe der Kurilen.
Sie wurden von der damaligen Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg besetzt. Japan beansprucht die Inseln weiterhin. Der Streit darüber hat bis heute den Abschluss eines Friedensvertrages zwischen den beiden Staaten verhindert.
"Keine schnelle Lösung"
Der Konflikt sei nicht schnell zu lösen, machte Putin bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Abe deutlich. Doch die angestrebte wirtschaftliche Zusammenarbeit werde helfen, Vertrauen zwischen beiden Staaten zu stärken und die Verhandlungen zu beschleunigen.
Es sei zweifellos notwendig, eine Lösung herbeizuführen, sagte der russische Präsident. Abe stimmte dieser Auffassung zu und ergänzte, dass die Bemühungen weitergingen. Bis zur Unterzeichnung eines Friedensvertrags sei es noch ein "schwieriger Weg".
wl/se (dpa, afp)