Mehr Entspannung im Korea-Konflikt
22. Juni 2018Der russische Präsident Wladimir Putin sagte nach dem Treffen mit seinem südkoreanischen Kollegen Moon Jae In in Moskau, dass beide Politiker die gleichen Ansätze verfolgten. "Wir haben festgestellt, dass sich die Lage in der Region nach und nach verbessert hat", sagte Putin nach Medienangaben. Russland wolle sich weiter für eine Lösung des Atomkonflikts mit Nordkorea stark machen.
Russland sieht Nordkoreas Atomprogramm als Gefahr, hatte sich aber bei der Lösung des internationalen Streits zuletzt weitgehend im Hintergrund gehalten. Wirtschaftlich suchen auch Moskau und Pjöngjang schon länger den Kontakt.
Moon bekräftigte seinen Willen zu gemeinsamen Lösungsansätzen von Moskau und Seoul. Zuvor hatte er bei einer Konferenz für eine trilaterale wirtschaftliche Kooperation von Russland, Nord- und Südkorea geworben und dafür von seinen russischen Zuhörern Applaus bekommen. Zudem einigten sich Russland und Südkorea am Rande von Moons Besuch auf mehrere Erklärungen zu Wirtschaftsprojekten, darunter die Gründung einer Freihandelszone.
100 Menschen aus beiden Ländern sollen Familienangehörige treffen
Das Vereinigungsministerium in Seoul kündigte derweil mit, dass kurzfristig Familientreffen zwischen Nord- und Südkoreanern organisiert werden sollen, die durch den Krieg auseinandergerissen wurden. Die Treffen sollen Ende August in einem Feriengebiet an der nordkoreanischen Ostküste stattfinden.
Jeweils 100 Menschen aus beiden Ländern sollen dann Verwandte wiedersehen oder überhaupt zum ersten Mal treffen können. Mit der Vereinbarung setzen beide Länder ihre seit Anfang des Jahres betriebene Annäherung fort.
Auf die Bedingungen für die neuen Familientreffen hatten sich Unterhändler beider Seiten bei Gesprächen über humanitäre Fragen in einem Hotel am Kumgang-Gebirge geeinigt. Mit den Gesprächen wurde zugleich ein Punkt der gemeinsamen Erklärung des Gipfeltreffens zwischen Moon und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un vom April umgesetzt. Seit dem Gipfel hatten sich Vertreter beider Staaten bereits darauf geeinigt, die militärischen Kommunikationskanäle wiederherzustellen.
hf/ie (dpa, afp)