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Putin umwirbt Obama

4. Juli 2014

Wegen der Ukraine-Krise sind die Beziehungen zwischen den USA und Russland so schlecht wie seit Jahren nicht mehr. Nun geht Kremlchef Putin demonstrativ auf seinen US-Kollegen Obama zu.

Obama und Putin bei einem Treffen der G8-Staaten im Sommer 2013 in Nordirland (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

In einer Grußbotschaft an US-Präsident Barack Obama anlässlich des Nationalfeiertags der Vereinigten Staaten an diesem 4. Juli hat der russische Staatschef Wladimir Putin den Wunsch nach besseren bilateralen Beziehungen ausgedrückt. Wie die Regierung im Moskau mitteilte, hob Putin die herausragende Bedeutung beider Staaten für die internationale Stabilität und Sicherheit hervor.

Im Interesse der gesamten Welt sollten die USA und Russland gut zusammenarbeiten. "Das Oberhaupt des russischen Staates hat seiner Hoffnung Ausdruck gegeben (...), dass sich die Beziehungen zwischen beiden Ländern auf der Grundlage von Pragmatismus und Gleichberechtigung trotz Schwierigkeiten und Meinungsverschiedenheiten erfolgreich entwickeln", heißt es in der Mitteilung aus Moskau.

Gemeinsamer Druck auf Moskau

Wenige Stunden zuvor hatten Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel Russland einmal mehr mit weiteren Sanktionen gedroht, wenn Moskau nicht in stärkerem Maße zur Entschärfung der Lage in der Ukraine beitrage. Der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert teilte nach einem Telefonat von Kanzlerin und Präsident mit, beide hätten betont, die Chance auf eine Waffenruhe im Osten der Ukraine dürfe nicht wieder ungenutzt bleiben.

Hierzu müsse vor allem Russland seinen Teil beitragen und auf die moskautreuen Separatisten einwirken, damit auch diese eine Waffenruhe beachteten. Außerdem dürften von russischem Gebiet keine weiteren Waffen oder Kämpfer in die Ukraine gelangen.

Zuvor hatten Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande mit Putin telefoniert. Die drei Politiker betonten nach Angaben eines Berliner Regierungssprechers, eine schnelle Waffenruhe sei wichtig und nötig. Dem Kreml zufolge zeigte sich Putin "zutiefst beunruhigt" über die hohe Zahl von Ukrainern, die aus der Krisenregion nach Russland flüchteten.

Gespräche über Waffenruhe

Bei einem Krisentreffen in Berlin am Mittwochabend hatten die Außenminister Russlands und der Ukraine unter deutsch-französischer Vermittlung vereinbart, dass spätestens am Samstag in der sogenannten Kontaktgruppe Gespräche über eine Feuerpause aufgenommen werden sollten.

Viele Tote bei Kämpfen

Die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Separatisten im Osten der Ukraine gehen derweil mit unverminderter Härte weiter. Ein Militärsprecher in Kiew teilte mit, durch Luftangriffe und Artillerie seien sechs Stellungen prorussischer Kräfte zerstört und der Ort Nikolajewka vollständig von den Truppen eingeschlossen worden. Bei den Gefechten seien mindestens 150 Aufständische und zwei ukrainische Soldaten getötet worden. Die Separatisten äußerten sich dazu bislang nicht.

wl/mak (dpa, afp, rtr)

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