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Politik

Putin: "Zusammen sind wir unbesiegbar"

9. Mai 2020

Keine Militärparade, keine Gäste aus aller Welt: Die Corona-Krise überschattet auch in Moskau das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren. Nur eine frühere Sowjetrepubik scheint das Virus zu ignorieren.

Russland Moskau Wladimir Putin Gedenktag Tag der Befreiung Zweiter Weltkrieg
Präsident Wladimir Putin legt rote Rosen am Grabmal des unbekannten Soldaten in Moskau abBild: Reuters/A. Druzhinin

Moskau: Gedenken an Kriegsende

02:58

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Russlands Präsident Wladimir Putin hat in Moskau an die Opfer des "Großen Vaterländischen Krieges" erinnert. Zum 75. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland rief der Staatschef seine Landsleute zur Einigkeit auf. "Wir wissen: Wenn wir zusammenstehen, sind wir unbesiegbar."

Die Soldaten der Roten Armee hätten seinerzeit das Vaterland gerettet. "Sie haben Europa befreit und die Welt beschützt", sagte Putin am Grabmal des unbekannten Soldaten im Alexandergarten, wo er einen Strauß roter Rosen niederlegte.

Kampfjets über einer Geisterstadt

Die traditionelle Militärparade war wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Stattdessen flogen Kampfjets und Hubschrauber über das menschenleere Moskauer Zentrum. Auch in zahlreichen anderen Städten sind Überflüge mit Jet-Formationen der Luftwaffe geplant. Die strengen Ausgangsbeschränkungen waren bis Ende des Monats verlängert worden.

Keine Militärparade: Dafür eine Flugschau in den LandesfarbenBild: picture-alliance/dpa/M. Metzel

Mit einer Friedensbotschaft aus dem All gratulierten die russischen Kosmonauten an Bord der Internationalen Raumstation ISS zum Sieg über den Faschismus. "Wir sollten heute alles tun, damit die neuen Generationen ohne Krieg leben und den Frieden auf unserem Planeten erhalten", sagte Iwan Wagner in einer Videobotschaft. Er stand dabei mit seinem Kollegen Anatoli Iwanischin vor einer Kopie der Flagge, die 1945 von der Roten Armee auf dem Reichstag in Berlin gehisst wurde.

"Schrecken wachhalten"

Am Freitag hatte Putin mit Bundeskanzlerin Angela Merkel telefoniert. Die Erinnerung an den Krieg und dessen Schrecken müssten für alle Zeit wachgehalten werden, erklärte die Bundesregierung nach dem Gespräch. Aus dem Kreml hieß es: "Heute sind Russland und Deutschland Partner bei der Lösung vieler aktueller internationaler Probleme."

Kein Normalbetrieb: Polizisten in der russischen HauptstadtBild: picture-alliance/dpa/M. Metzel

Im Zweiten Weltkrieg hatte Nazi-Deutschland 1941 die Sowjetunion überfallen. Diese zählte mit rund 27 Millionen Toten so viele Kriegsopfer wie kein anderer Staat.

Während im Westen bereits am 8. Mai der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht gedacht wird, ist für Russland der 9. Mai der "Tag des Sieges" - der mit Abstand wichtigste Feiertag überhaupt. Der Grund für den Datumsunterschied: Als die Waffenruhe in Europa in Kraft trat (23.01 MEZ), war in Moskau bereits der neue Tag angebrochen.

Massenparade in Minsk

Anders als in Russland wird das Jubiläum in Belarus (Weißrussland) mit einer großen Parade begangen. Daran haben in der Hauptstadt Minsk rund 5000 Menschen teilgenommen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte die frühere Sowjetrepublik vor den negativen Folgen einer solchen Massenveranstaltung gewarnt - ohne jedoch Gehör zu finden.

Kein Social distancing: Soldatinnen in Minsk bei der ParadeBild: Reuters/V. Fedosenko

Das Coronavirus breitet sich auch in Belarus immer mehr aus. Dennoch geht das öffentliche Leben fast unbeeinträchtigt weiter. Kritiker werfen dem autoritär herrschenden Präsidenten Alexander Lukaschenko vor, das Ausmaß der Pandemie herunterzuspielen.

jj/as (dpa, afp, rtr)

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