1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
GesellschaftEuropa

Prinz Andrew verliert den Rückhalt der Queen

13. Januar 2022

Lange hatte die Queen zu ihrem Sohn gehalten. Doch nun geht sie auf Abstand. Andrew werde sich als privater Bürger in dem Missbrauchsskandal verteidigen, in den er verwickelt sein soll, teilt der Palast mit.

Prinz Andrew
Der Herzog von York beim Pferderennen in Ascot im Jahr 2019Bild: Reuters/T. Melville

Die britische Königin Elizabeth II. hat ihrem Sohn Prinz Andrew, dem in den USA ein Zivilprozess wegen Missbrauchsvorwürfen droht,  alle militärischen Dienstgrade und royalen Schirmherrschaften entzogen. In einer Mitteilung des Buckingham Palastes hieß es: "Mit der Zustimmung und dem Einvernehmen der Queen wurden die militärischen Ränge und royalen Schirmherrschaften des Herzogs von York an die Queen zurückgegeben".

In Zukunft ohne Orden und Ehrenzeichen: Prinz AndrewBild: Jonathan Brady/empics/picture alliance

Mehr als 150 britische Militär-Veteranen hatten die Königin zuvor in einem offenen Brief aufgefordert, ihren zweitältesten Sohn von seinen Rollen im Militär zu entbinden, da er den mit den Dienstgraden verbundenen hohen Standards an ehrenhaftes Verhalten nicht gerecht geworden sei. "Wäre dies irgendein anderer ranghoher Militäroffizier, wäre es indiskutabel, dass er noch im Amt wäre", hieß es in dem Schreiben.

Vorwürfe gegen Prinz Andrew wiegen schwer

Im Sexskandal um den US-Multimillionär Jeffrey Epstein, in den Andrew verstrickt sein soll, wirft Klägerin Virginia Giuffre dem Prinzen in einem Zivilverfahren in den USA vor, sie als Minderjährige mehrfach missbraucht zu haben. Epstein habe sie mehrfach an den Prinzen "ausgeliehen". Sie gibt an, zuvor Opfer eines von dem Epstein und seiner Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell aufgebauten Missbrauchsrings geworden zu sein.

Keine finanzielle Unterstützung für Rechtsstreit

Andrew streitet alle Vorwürfe kategorisch ab. Die Anwälte des 61 Jahre alten Prinzen hatten bis vor kurzem gehofft, die Klage noch im Keim ersticken zu können. Doch deren Einwände lehnte der Richter des New Yorker Gerichts ab. Sollte es nun nicht noch zu einer außergerichtlichen Einigung kommen, steht Andrew ein Prozess bevor.

Not amused über ihren Sohn Andrew: Queen Elizabeth II.Bild: Steven Paston/empics/picture alliance

Aus dem Königshaus bekommt Andrew nun keine finanzielle Unterstützung mehr für seinen Rechtsstreit. Trotzdem könnte er genug Geld für einen Vergleich zur Verfügung haben, berichtet die Zeitung "The Sun". Demnach will Prinz Andrew sein Chalet im Schweizer Alpenort Verbier verkaufen und erwartet Einnahmen von mindestens 15 Millionen Pfund.

Prinz Andrew - aus dem Falklandkrieg kehrte er 1982 als Held zurückBild: picture-alliance/dpa


hf/qu (rtr, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen