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Politik

Queen ruft zu Einigkeit auf

25. Dezember 2019

Ausdrücklich sprach Elizabeth II. zwar nicht vom Brexit. Und doch schwang er mit, wenn die Queen appellierte, Streitigkeiten zu überwinden. Auch die Klimaproteste fanden Einzug in die Ansprache der britischen Königin.

Großbritannien Windsor Castle | Queen Elizabeth II, Weihnachtsansprache
Bild: Getty Images/S. Parsons

Die britische Königin äußert sich nicht öffentlich zu politischen Angelegenheiten. Und doch dürften Sätze wie: "Der Weg zur Versöhnung mag sich in diesem Jahr manchmal recht holprig angefühlt haben" viele Briten an die Turbulenzen und verbalen Entgleisungen der britischen Politik  im Bezug auf den Brexit und die Neuwahlen im Land erinnert haben.

Inhaltlich schlug Queen Elizabeth II. in ihrer vorab veröffentlichten Weihnachstansprache einen weiten Bogen vom 50. Jahrestag der Mondlandung der Apollo-11-Mission über den 75. Jahrestag des D-Days  bis hin zu den weltweiten Klimaprotesten. Dem Engagement junger Umweltaktivisten sprach die 93-Jährige ihren Respekt aus. "Ich bin beeindruckt davon, wie neue Generationen eine (…) Sinnhaftigkeit für Themen wie den Schutz unserer Umwelt und unseres Klimas entwickelt haben."

Von Klimaschützern und Urenkeln

Während die als Initiatorin der Klimaproteste geltende 16-jährige Schwedin Greta Thunberg mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet und vom US-Magazin "Time" zur "Person des Jahres" 2019 gekürt wurde, musste Elizabeths Sohn, Prinz Charles (71), der seit Jahrzehnten für den Umweltschutz eintritt,  dafür oft den Spott britischer Boulevardzeitungen ertragen.

Auch Privates fand Einzug in die Weihnachtsansprache. "Zweihundert Jahre nach der Geburt meiner Ururgroßmutter, Königin Victoria, haben Prinz Philip und ich uns sehr gefreut, unseren achten Urenkel in unserer Familie willkommen zu heißen", sagte die Queen mit Blick auf das jüngste Mitglied der Royal Family, den Sohn von ihrem Enkel Prinz Harry (35) und Herzogin Meghan (38) - Archie. Doch der feierte sein erstes Weihnachtsfest nicht im Schoße der königlichen Familie. Harry und Meghan wollten das Fest lieber mit Meghans Mutter begehen. Die kleine Familie hatte sich eine Auszeit von mehreren Wochen in Kanada genommen. Dort hatte die Herzogin von Sussex - so Meghans offizieller Titel - sieben Jahre lang gelebt und als Schauspielerin gearbeitet.

Nicht beim Weihnachtsfest der Royals dabei: Prinz Harry mit Ehefrau Meghan und Sohn Archie (Archivbild)Bild: Reuters/T. Melville

Royales Schaulaufen zum Gottesdienst

Dafür bekam die britische Öffentlichkeit am ersten Weihnachtstag aber umso mehr von den anderen Urenkeln der Queen zu sehen: Prinz George (6) und seine Schwester Charlotte (4) nahmen erstmals am traditionellen Weihnachtsgottesdienst der Royals in einer Kirche im englischen Sandringham teil. Ihr erst einjähriger Bruder Louis blieb zu Hause. Die Royals feiern das Weihnachtsfest traditionell auf dem Landsitz der Queen in Sandringham.

Prinz Charles mit Schwiegertochter Kate, Enkelin Charlotte, Sohn Harry und Enkel George (v. l. n. r.)Bild: picture-alliance/empics/J. Giddens

Die Königin trug einen roten Mantel; sie wurde mit dem Auto zur Kirche gefahren. Während die kleinen Royals neu dabei waren, fehlten andere Mitglieder des Königshauses. Prinz Philip hatte nach einem mehrtägigen Aufenthalt pünktlich zu Heiligabend zwar das Krankenhaus verlassen und war nach Sandringham gereist, er kam aber nicht in die Kirche. Warum der 98-Jährige in die Londoner Klinik musste, ist nicht bekannt. Der Buckingham-Palast sprach von einer Vorsichtsmaßnahme.

Queen Elizabeth II. in Begleitung ihres Sohnes, Prinz Charles nach dem GottesdienstBild: Getty Images/S. Pond

Vorwürfe gegen Prinz Andrew

In die Kirche kam hingegen der möglicherweise in einen Missbrauchsskandal verwickelte Prinz Andrew. Allerdings besuchte er den frühen Gottesdienst und nicht - wie die anderen Royals - den um 11 Uhr Ortszeit. Der 59-Jährige wurde dabei von seinem Bruder Prinz Charles begleitet, der später nochmals am Gottesdienst teilnahm. Wahrscheinlich wollte Andrew so den vielen Journalisten und Schaulustigen aus dem Weg gehen. Eine US-Amerikanerin wirft ihm vor, sie als Minderjährige missbraucht zu haben. Andrew, der der Lieblingssohn von Königin Elizabeth II. sein soll, hatte daher alle royalen Aufgaben auf Eis gelegt.

cw/jj (ape, dpa, rtr)

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