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Rätselhafte Luftschläge in Libyen

18. August 2014

Libyen versinkt immer mehr im Bürgerkrieg: Unbekannte Flugzeuge überfliegen die Hauptstadt Tripolis, Explosionen sind zu hören.

Kämpfe in Tripolis (Archivbild: rtr)
Bild: Reuters

Die seit Wochen andauernden Kämpfe verfeindeter Milizen in Libyen haben eine neue Dimension erreicht. Unbekannte haben in der Nacht zum Montag mit Kampfflugzeugen Ziele nahe Tripolis angegriffen. Ein Reporter der Zeitung "Al-Wasat" meldete fünf Explosionen in einem Gebiet südlich der Hauptstadt. Wer die Flugzeuge geschickt hat, blieb unklar.

Die Übergangsregierung ordnete eine Untersuchung an und bat "befreundete Staaten" um Hilfe. Laut "Al-Wasat" galten die Luftangriffe islamistischen Milizen aus der Stadt Misrata. Milizen aus Al-Sintan und Misrata liefern sich seit Wochen blutige Kämpfe um den Flughafen von Tripolis (Artikelbild). Die Milizen sind ehemalige Revolutionsbrigaden, die 2011 am Sturz von Diktator Muammar al-Gaddafi beteiligt waren. Wegen der Milizen-Kämpfe hatte Libyens Parlament die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten.

UNHCR liefert wieder

Der Fernsehsender Libya Awalan meldete zu dem Luftangriff, die Luftwaffe habe Stellungen bei Tripolis bombardiert. Der Sender steht dem abtrünnigen libyschen Generalmajor Chalifa Haftar nahe. Dessen Verbündete hatten in der Hafenstadt Bengasi bereits mehrmals Luftschläge gegen islamistische Milizen ausgeführt. Haftar kämpft seit Mitte Mai eigenmächtig gegen Islamisten.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR herrscht in Tripolis mittlerweile eine massive Benzinknappheit. Der Strom falle häufig aus und es fehlten Lebensmittel und Wasser. Das UNHCR schickte erstmals seit der Eskalation der Kämpfe in Tripolis Medikamente, Decken und andere Hilfsgüter von Tunesien nach Libyen.

det/qu (afp, dpa, rtr)

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