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Rückschlag für Kurdenmiliz in Syrien

6. Juli 2015

Wechselndes Kriegsglück: Erst Ende Juni hatte die kurdische Miliz YPG die nordsyrische Stadt Ain Issa aus den Händen der Terrormiliz IS befreit. Nun schlugen die Dschihadisten zurück und nahmen die Stadt wieder ein.

Ein Kämpfer der kurdischen Miliz YPG in Syrien (Foto: dpa)
Ein Kämpfer der kurdischen Miliz YPG in SyrienBild: picture-alliance/dpa/S. Suna

Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London teilte mit, Einheiten der sunnitischen Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hätten die Kontrolle über die Stadt Ain Issa übernommen. Die IS-Kämpfer hätten anscheinend in der Region eine größere Offensive gestartet. Die Stadt, die etwa 50 Kilometer nördlich der IS-Hochburg Al-Rakka im Norden Syriens liegt, war erst vor zwei Wochen von den kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) eingenommen worden. Der kurdische Vorstoß war damals von alliierten Luftangriffen unterstützt worden. Die YPG war zunächst nicht für eine Stellungnahme zur Darstellung der Beobachtungsstelle zu erreichen.

Zuletzt hatte der IS im Kampf gegen die Kurden mehrere Niederlagen hinnehmen müssen. Der "Islamische Staat" kontrolliert große Teile Syriens und des Irak und hat dort ein sogenanntes Kalifat ausgerufen, eine besonders drastische Form eines islamischen Gottesstaates.

Am Samstag hatte die von den USA angeführte Militärallianz 18 Luftangriffe auf Al-Rakka geflogen. Das US-Militär erklärte, mehrere IS-Fahrzeuge und insgesamt 16 Brücken seien zerstört worden. Die Attacken hätten die Bewegungsfreiheit der Terroristen erheblich eingeschränkt. Das Bombardement habe sich auf Korridore konzentriert, die die Miliz zum Transport von Kämpfern und Ausrüstung benutzt habe, sagte der Sprecher der Allianz, Thomas Gilleran. Die Beobachtungsstelle teilte später mit, bei den Luftangriffen seien mindestens 23 Extremisten getötet worden. Der IS meldete zehn Todesopfer und etliche Verwundete. Al-Rakka gilt als die inoffizielle Hauptstadt des IS in Syrien.

Versehentlicher Bombenabwurf

Aus Versehen bombardierte unterdessen ein irakisches Kampfflugzeug ein Stadtviertel in der irakischen Hauptstadt Bagdad. Damit wurden nach Angaben des Militärs mindestens sieben Menschen getötet und elf verletzt. Es habe auf dem Rückweg von einem Bombenangriff ein "technisches Problem" mit dem Suchoi-Kampfjet gegeben, sagte ein Militärsprecher. "Eine der Bomben blieb wegen eines technischen Problems stecken und stürzte bei der Rückkehr des Flugzeugs zum Stützpunkt auf drei Häuser in Bagdad-Dschadida."

Für den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" hatte der Irak von Russland und dem Iran Kampfjets vom Typ Suchoi Su-25 erhalten. Die Su-25-Jets gelten als robust. Allerdings ist die irakische Flotte veraltet und aufgrund der Angriffe gegen IS-Stellungen derzeit stark beansprucht. Die USA hatten angekündigt, dem Irak 36 F-16-Kampfjets zu verkaufen. Bisher wurden diese jedoch noch nicht geliefert. Derzeit werden irakische Luftwaffenpiloten in den USA an den Maschinen ausgebildet.

kle/se (dpae, rtre, afp, ape)

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