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Rücksicht auf Rohani in Rom

26. Januar 2016

Milliardenschwere Wirtschaftsverträge, ein Besuch beim Papst. Die Reise nach Italien hat sich für den iranischen Präsidenten gelohnt. Aber eines wollten die Italiener ihrem Gast nicht zumuten: Nackte antike Statuen.

Rom - Kapitolsplatz (Foto: picture alliance)
Bild: picture alliance / W. Grubitzsch

Präsident Hassan Rohani hatte sich am Montagabend mit den italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi auf dem Kapitolshügel in Rom getroffen und war später gemeinsam mit seinem Gastgeber in den Kapitolinischen Museen vor die Presse getreten. In der riesigen Antikensammlung des Museums finden sich zahlreiche kunsthistorisch bedeutende Statuen aus dem Römischen Reich und dem antiken Griechenland, vielfach unbekleidet.

Kunst in der Kiste - verhüllte Statue im Kapitolinischen MuseumBild: picture-alliance/epa/G. Lami

Alljährlich besuchen Hunderttausende Menschen die Museen eigens, um diese Kunstwerke zu sehen. Dem Staatsgast aus Teheran wollte man nackte Statuen mit Rücksicht auf seinen muslimischen Glauben dann wohl doch nicht zeigen. Die römischen Behörden ließen mehrere Statuen in den Museen verhüllen. Zahlreiche Nachrichtenseiten veröffentlichten im Internet Fotos von schrankähnlichen Konstruktionen, hinter denen die Skulpturen verschwanden.

Nackte Pferde ja - nackte Menschen nein. Rohani und Renzi bei der PressekonferenzBild: imago/Italy Photo Press

Aus Respekt für die iranische Kultur und den Glauben des Präsidenten wurden aber nicht nur Kunstwerke verhüllt. Auch beim Staatsbankett mit Rohani ließen die Italiener größte Vorsicht walten. Es sei kein Wein serviert worden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.

Ob es auch bei der Privataudienz bei Papst Franziskus besondere Regelungen gab, um Rohani den Anblick der auch im Vatikan reichlich vorhandenen freizügigen antiken Kunst zu ersparen, ist nicht bekannt.

qu/kle (dpa)

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