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Rücktritt im Zorn

24. März 2013

Moaz al-Chatib war der Führer der Nationalen Koalition, der wichtigsten Gruppe im Kampf gegen das Assad-Regime. Doch ist er bitter enttäuscht über die Haltung der internationalen Staatengemeinschaft.

Der bisherige syrische Oppositionsführer Scheich Moaz al-Chatib (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Seinen Entschluss teilte Moaz al-Chatib auf seiner Seite im Onlinenetzwerk Facebook mit. In einer Erklärung äußerte sich der moderate islamische Prediger enttäuscht über die Haltung der internationalen Staatengemeinschaft zum Syrien-Konflikt. Zerstörung, Vertreibung, Massenverhaftungen und andere Tragödien reichten offensichtlich nicht aus für eine internationale Entscheidung, die den Syrern die Selbstverteidigung erlaube. Die Opposition fordert schon seit langem Waffen und finanzielle Unterstützung der Aufständischen. Al-Chatib fügte hinzu, er wolle künftig freier arbeiten, als es innerhalb offizieller Institutionen möglich sei.

Der aus Syriens Hauptstadt Damaskus stammende 53-Jährige hatte das Bürgerkriegsland im vergangenen Sommer verlassen, nachdem Sicherheitskräfte von Staatschef Baschar al-Assad ihn mehrfach festgenommen hatten. Am 11. November wurde er bei einem Treffen der Opposition im Emirat Katar zum Präsidenten der Nationalen Koalition gewählt. Das Oppositionsbündnis wird inzwischen von vielen Staaten als rechtmäßiger Vertreter des syrischen Volks anerkannt.

Syrien: Oppositionsführer Al-Chatib tritt zurück

01:27

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Vor wenigen Tagen wählte es den langjährigen US-Manager Ghassan Hitto zum Übergangsregierungschef für die von Rebellen kontrollierten Gebiete Syriens. Al-Chatib selbst war zuletzt in den eigenen Reihen in die Kritik geraten, weil er dem Assad-Regime unter bestimmten Bedingungen einen Dialog geboten hatte.

Die Generalversammlung der Nationalen Koalition lehnte inzwischen den Rücktritt Al-Chatibs ab. "Die Mitglieder der Versammlung nehmen diesen Rücktritt nicht an", teilte die Organisation mit. Al-Chatib werde die Koalition weiter führen.

Auseinandersetzung auf den Golanhöhen

Die israelischen Streitkräfte feuerten unterdessen nach eigenen Angaben eine Rakete auf den syrischen Teil der Golanhöhen ab. Dabei sei ein Militärposten zerstört worden. Zuvor sei israelisches Gebiet mit Schusswaffen angegriffen und ein Fahrzeug getroffen worden, so ein Militärsprecher weiter. Der Zwischenfall war der schwerste dieser Art seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs vor zwei Jahren. Israel hatte große Teile der Golanhöhen im Sechstagekrieg von 1967 besetzt und anschließend annektiert. Verteidigungsminister Mosche Jaalon erklärte, sein Land werde es nicht zulassen, dass die syrische Armee oder andere bewaffnete Gruppen die israelische Souveränität in irgendeiner Weise verletzten.

sti/hf (afp, dpa)

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