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Blackmore gewinnt als erste Frau Grand National

Andreas Sten-Ziemons mit AP, Reuters
10. April 2021

Als erster weiblicher Jockey reitet Rachael Blackmore beim prestigeträchtigen Grand National zum Sieg. Bislang hatte beim wohl gefährlichsten Pferde-Hindernisrennen der Welt noch nie eine Frau gewonnen.

UK Rachael Blackmore auf Minella
Reiterin Rachael Blackmore nach ihrem historischen Sieg im Grand National 2021Bild: Tim Goode/empics/picture alliance

Rachael Blackmore hat eine der am längsten bestehenden Geschlechterbarrieren im Sport durchbrochen. Die 31-jährige Irin gewann auf Minella Times als erster weiblicher Jockey das Grand National auf der Rennbahn von Aintree bei Liverpool. "Ich fühle mich im Moment weder weiblich noch männlich oder gar menschlich", sagte Blackmore nach ihrem Erfolg sichtlich bewegt: "Es ist unglaublich."

Das Galopprennen, das seit 1839 - in diesem Jahr zum 173. Mal - ausgeritten wird, ist das berühmteste und höchstdotierte Pferde-Hindernisrennen in Großbritannien. Das Rennen ist mit insgesamt 750.000 Britischen Pfund dotiert (ca. 870.000 Euro). Als Siegerin erhält Blackmore 125.000 Pfund (ca. 145.000 Euro). Jeweils dieselbe Summe geht an den Trainer und an den Besitzer des siegreichen Pferdes.

6,9 Kilometer, 30 Hindernisse

Das Grand National gehört zu den Rennen, die weltweit die höchsten Wetteinsätze erzielen und bei dem die lukrativsten Siegprämien ausgeschüttet werden. Allerdings ist es - sowohl für die Pferde als auch für ihre Reiter - auch eines der gefährlichsten Rennen der Welt. 

Es führt über zwei Runden und insgesamt 6,9 Kilometer. Auf dem Weg ins Ziel müssen Pferde und Reiter 30 Hindernisse überwinden. Dabei kommt es nicht selten zu heftigen Stürzen. Seit dem ersten Grand National im Jahr 1839 wurden insgesamt mehr als 80 tote Pferde gezählt. Auch in diesem Jahr gab es wieder einen Todesfall. Das Pferd "Long Mile" musste, nachdem es sich bei einem Sturz schwer verletzt hatte, eingeschläfert werden. Tierschützer kritisieren die Rennen daher seit Jahren. 

Weibliche Jockeys dürfen erst seit 1975 am Grand National teilnehmen und dort Rennen bestreiten. Damals wurde in Großbritannien das Gesetz gegen Geschlechterdiskriminierung verabschiedet. Rachael Blackmore, die vor drei Wochen bereits bei einem anderen bedeutenden Hindernisrennen, dem Cheltenham Gold Cup, den zweiten Platz errungen hatte, ist durch ihre Erfolge zum neuen Gesicht des britischen und irischen Pferderennsports geworden.

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